Bottrop. Das altes Schulgebäude am Windmühlenweg wird für die Schule am Stadtgarten renoviert. Die Schulgemeinde freut sich auch auf den eigenen Eingang.

Aus alt mach neu, so könnte gerade das Motto im Gebäude der ehemaligen Adolf-Kolping-Schule lauten: Im Untergeschoss entkernen Arbeiter mit einigem Aufwand einstige Werkräume der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen, die im Sommer 2019 aufgelöst wurde. In den oberen Stockwerken erhalten Flure und Unterrichtsräume Akustikdecken. Und neue Farbe sowieso. Denn in den Sommerferien sollen neue „Mieter“ hier am Windmühlenweg einziehen: die Schüler und Lehrer der „Schule am Stadtgarten“.

Diese Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache teilt sich noch ihr Schulgelände mit der Cyriakusschule. Doch am gemeinsamen Standort an der Böckenhoffstraße wurde es eng für die beiden Lehranstalten und nicht zuletzt für die gemeinsame offene Ganztagsbetreuung (OGS). Und so ist es nicht verwunderlich, dass Schulleiterin Gertrudis Kobler und ihr Stellvertreter Stefan Betting mit Blick auf den anstehenden Umzug einhellig sagen: „Wir freuen uns!“

Der Laubengang wird renoviert und dicht gemacht

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Sie werden in ein rundum saniertes Schulgebäude einziehen können. Wie Thomas Czampiel, Architekt im Fachbereich Immobilienwirtschaft, berichtet, wird die komplette Elektroinstallation erneuert. Aktuelle Brandschutzauflagen haben einige Änderungen im Treppenhaus nötig gemacht. Feuchtigkeitsproblemen im Keller wurde mit erhöhten Lichtschächten begegnet. Die Unterrichtsräume erhalten neue Waschbecken und Beamer-Projektionsflächen. Der Laubengang, der zu den sanierungsbedürftigen Schüler-Toiletten führt, wird renoviert und zum Schulhof hin dicht gemacht. „Vor allem bei den kleinen Schülern finde ich es immer gut, wenn sie gesichert vom Schulgebäude zu den Toiletten kommen“, sagt Czampiel. Künftig gibt es zusätzlich ein Behinderten-WC.

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Im Bereich des Laubengangs liegt auch der Zugang, und auf den freut sich die Stadtgarten-Schulgemeinde mit ihren zurzeit 84 Kindern und zehn Kollegen plus Schulsozialarbeiterin und Sekretärin schon: „Wir werden einen eigenen Eingangsbereich bekommen, das ist jetzt wirklich unser Gebäude“, meint Gertrudis Kobler. Sie schätzt die räumlichen Möglichkeiten hoch, die sich am Windmühlenweg eröffnen. „Was komplett neu sein wird ist eine eigenständige OGS für unsere Schule“, so Kobler. „Die Kinder werden im neuen Gebäude in eigenen Gruppen betreut.“ 60 Plätze sollen dafür im Souterrain zur Verfügung stehen, Träger ist die Awo.

Die Schule bekommt auch wieder eine eigene Küche

Zudem: „Wir haben dort wieder eine eigene Küche“, freut sich die Schulleiterin. Dazu kommt eine Aula samt Podest, eine Bücherei (Raum der Stille), ein eigener Kunstraum, Differenzierungsräume, extra Platz für die Schulsozialarbeiterin und die Arbeit mit Eltern. Auch die unmittelbare Nähe zur Turnhalle finden die Pädagogen gut, „da lohnt es sich auch, für eine Einzelstunde Sport rüberzugehen“.

Neue Akustikdecken bauen die Arbeiter zurzeit in die Flure und Klassenräume ein.
Neue Akustikdecken bauen die Arbeiter zurzeit in die Flure und Klassenräume ein. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Über die Schulhofgestaltung und die Parksituation müsse noch entschieden werden, sagt Stefan Betting. Fest steht aber schon, dass es mit dem neuen Schuljahr einen Schülertransfer vom ZOB aus geben wird. Er ist vorwiegend für die Mädchen und Jungen gedacht, die vorher mit dem Bus aus anderen Stadtteilen bis zum ZOB fuhren und von dort zu Fuß zur Schule am Stadtgarten hinüberliefen. „Wir haben zwei Bundesfreiwilligendienstler bewilligt bekommen, die diesen Transfer begleiten“, berichtet die Schulleiterin. Zudem würden sich die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, die Einrichtung einer Hol- und Bringzone wünschen.

Nachdenken über neuen Schulnamen

Die Modernisierungskosten für den Bau beziffert Architekt Czampiel auf rund 500.000 Euro. Zurückgegriffen werde dabei auf das Förderprogramm „Gute Schule“ des Landes NRW. Die endgültige Entscheidung über den Umzug der Schule am Stadtgarten, der vom Schulausschuss bereits abgesegnet worden ist, fällt am 28. April im Rat. Mit der benachbarten Fichteschule, die im selben Gebäude einen Trakt mit eigenem Eingang für ihre OGS nutzt, will die Schule am Stadtgarten kooperieren.

Und wenn die Schule dann am Windmühlenweg ihre neue Heimat gefunden hat – wird sie immer noch „Schule am Stadtgarten“ heißen? Diesen Namen trägt die 1978 gegründete Förderschule immerhin seit 25 Jahren. „Wir werden mit dem Namen erst einmal umziehen, er hat sich etabliert“, sagt Gertrudis Kobler. Aber es könne ein gutes Schulprojekt sein, über einen neuen Namen nachzudenken.