Bottrop. Neuer Komplex mit barrierefreien Mietwohnungen soll im dritten Quartal 2021 bezugsfertig sein. Was die Mieter beim „Wohnen mit Service“ erwartet.
Gegenüber der Feuerwache haben Bauarbeiten begonnen: Auf dem rund 1800 Quadratmeter großen Grundstück in dem Winkel zwischen Hans-Sachs- und Kirchhellener Straße entsteht ein Neubaukomplex mit 27 barrierefreien Mietwohnungen. „Wohnen mit Service“ ist das Motto, das Projektentwickler Ricardo Boksteen, Immobilienfachmann Gerald Jüttner und die Diakonie als Dienstleister dort gemeinsam verwirklichen wollen. Die Fertigstellung ist für das dritte Quartal 2021 geplant.
Zielgruppe sind Senioren „Ü 60“. Und die zeigen, kaum dass das Bauschild an der viel frequentierten Straße in Stadtmitte steht, bereits Interesse an den Wohnungen, erzählt Gerald Jüttner, der das Projekt mit entwickelt und für die Vermarktung zuständig ist. Erste Reservierungen hat er für die Wohnungen, die zwischen 45 und 104 Quadratmeter groß sind, schon vorgenommen. Was nicht verwunderlich sei: „Wir betreuen insgesamt über 200 barrierefreie Wohnungen. Es gibt da aktuell eine Riesennachfrage.“
Tiefgarage gehört zum Komplex
Zur Ausstattung des Gebäudekomplexes gehören Tiefgarage und Aufzug; die 2,5- bzw. 3,5-Raum-Wohnungen verfügen über barrierefreie Bäder, Balkon oder Terrasse, Fußbodenheizung, integriertes Lüftungssystem. „Man kann die Fenster geschlossen halten und hat trotzdem frische Luft“, erläutert der Projektentwickler. Der angebotene Service umfasst neben Hausmeister- und Reinigungsdienst vor allem eine „Kümmerin“, wie Ricardo Boksteen und Gerald Jüttner sie nennen. „Sie nimmt regelmäßig Kontakt zu den Bewohnern auf“, erklärt Boksteen. Sie soll die Mieter bei Fragen und kleinen Problemen unterstützen und ist Verbindungsglied zu den weiteren Diensten rund um die Seniorenhilfe, die die Diakonie auf individuellen Wunsch anbietet. Das könnte etwa ein ambulanter Pflegedienst sein. Allerdings sei auch klar, so Jüttner: Jeder Mieter kann den jeweiligen Anbieter gewünschter Serviceleistungen frei auswählen.
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Außerdem verwaltet die „Kümmerin“ den Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss. „Dort wird eine Küche aufgestellt, vielleicht auch ein Klavier“, kündigt Boksteen an. Und Jüttner ergänzt: „Leute, die vielleicht von einem Haus hier in kleinere Verhältnisse ziehen, können diesen Gemeinschaftsraum zum Beispiel für Feierlichkeiten nutzen.“
Optische Anlehnung an die angrenzende Bebauung
Der Gebäudekomplex, der über eine Gesamtfläche von 2000 Quadratmetern verfügt, schließt sich vierstöckig an den vorhandenen Bau Hans-Sachs-Straße 77 an, wird dann in zwei Abstufungen erst drei- und schließlich zweistöckig – „in Anlehnung zur Bebauung an der Kirchhellener Straße“, erläutert Boksteen.
Ihm ist es wichtig, die Energieeffizienz des Baus herauszustellen: „Es wird ein KfW-40-plus Haus mit Wärmerückgewinnung und Photovoltaik“, erklärt der Diplom-Ingenieur. Geheizt werde mit Fernwärme. Vorgesehen ist zudem eine Begrünung der Dachflächen. „Das hat zwei Effekte“, so Generalplaner Boksteeg. Zum einen gehe es darum, Insekten in die Stadt zu holen. Zum anderen diene das Grün dazu, Regenwasser zurückzuhalten.
Zum Auftakt der Bauarbeiten musste zunächst eine Grundwasserabsenkung vorgenommen werden. Nächste Woche soll dann mit der Ausschachtung begonnen werden.