Gladbeck. . Diakonie baut an der Wilhelmstraße Wohnungen für Senioren, eine „Kümmerin“ schaut nach den Bewohnern. Einzugstermin verschiebt sich auf 2019.

Bis zum Einzug in ihre neuen seniorengerechten und barrierefreien Wohnungen der Diakonie an der Wilhelmstraße müssen sich die künftigen Mieter noch etwas gedulden. Etwa ein halbes Jahr sind die Bauarbeiten derzeit in Verzug. „Im dritten bzw. vierten Quartal 2019 können Sie, je nach Haus, einziehen“, sagt Diakoniegeschäftsführer Karl-Heinz Kinne am Freitag zu den baldigen Bewohnern, die gemeinsam mit weiteren Gästen zur Grundsteinlegung eines der zwei Häuser an die Wilhelmstraße gekommen waren. „In dieser Zeit sind wir ja gestorben“, entgegnete eine Mieterin.

Das Besondere an dem Konzept „Wohnen mit Service“: Das Leben soll dort gemeinschaftlich stattfinden. Ein Gemeinschaftsraum steht zur Verfügung, auch für Feiern. „Das vermeidet eine häufig mit dem Alter einhergehende häusliche Vereinsamung“, so Kinne.

Die Wohnanlage an der Wilhelmstraße nimmt Formen an, hier der hintere Bau, in dem 21 Wohnungen entstehen.
Die Wohnanlage an der Wilhelmstraße nimmt Formen an, hier der hintere Bau, in dem 21 Wohnungen entstehen. © Frank Oppitz

Und eine „Kümmerin“, eine Mitarbeiterin der Diakonie, schaut regelmäßig nach den Senioren. „Wir wollen nicht, dass wir einen Bewohner tot im Sessel finden, der dort schon seit drei Wochen liegt“, sagt Michael Horst, der bei der Diakonie für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

„Kümmerin“ achtet auf Veränderungen bei den Mietern

Nicht nur die Bewohner, sondern auch deren Angehörige bekommen durch die „Kümmerin“ Sicherheit, wenn jemand regelmäßig nach Mutter und Vater schaut. Durch die Besuche kann die Diakonie-Mitarbeiterin zudem etwa auf dementielle Veränderungen der Senioren aufmerksam werden und schnell Hilfe im Haus organisieren. „Wenn wir sonst zur Unterstützung gerufen werden, ist es oftmals schon zu spät“, so Horst. Unter anderem ein Hausmeister-Service und eine Hauswirtschaftshilfe können die Bewohner ebenso in Anspruch nehmen.

Frei finanzierte Wohnungen vermietet

Die frei finanzierten Wohnungen in der Anlage der Diakonie auf dem ehemaligen Niessing-Gelände sind bereits vermietet. Die Vergabe für die geförderten Wohnungen, für die ein Wohnberechtigungsschein nötig ist, erfolgt ab dem vierten Quartal diesen Jahres.

Insgesamt entstehen an der Wilhelmstraße mit zwei hintereinander liegenden Häusern 55 Wohnungen, 17 davon sind gefördert.

Die Diakonie betreibt in Bottrop bereits drei solcher Wohnanlagen, für Gladbeck wird es die erste sein. „Ich bin der Diakonie dankbar für ihren Mut, im Herzen der Stadt ein neues und modernes Leben zu ermöglichen“, sagte Bürgermeister Ulrich Roland bei der offiziellen Begrüßung anlässlich der Grundsteinlegung.

Künftiger Bewohner fühlt sich bei Diakonie aufgehoben

Hans-Werner Kuhlmann ist einer derjenigen, die in den Neubau einziehen werden. „Ich werde irgendwann meinen Führerschein abgeben und da ist die Innenstadtnähe wichtig für mich, um meine sozialen Kontakte zu halten“, so der 82-Jährige. Bei der Diakonie fühle er sich aufgehoben. Nur leider: „Mit dem Einzug zieht es sich nun etwas.“