Bottrop. Nach der Winterpause startet jetzt wieder die Aktion Waldfegen. Initiatorin Carmen Böhm hofft auf viele Mitstreiter – diesmal in der Boy.

Carmen Böhm setzt im Kampf gegen den Müll jetzt wieder auf die Mithilfe möglichst vieler Bottroper: Nach der Winterpause legt sie ihre Aktion „Waldfegen“ neu auf. Diesmal soll allerdings nicht der achtlos in der Natur entsorgte Abfall im Köllnischen Wald aufgeklaubt werden. Vielmehr soll es nun am 29. März und 19. April in die Boy gehen.

Die Best unterstützt die Waldfegen-Aktion: Anna Klein von der Best (li.) überreichte im vergangenen Sommer Handschuhe und Müllsacke an Initiatorin Carmen Böhm.
Die Best unterstützt die Waldfegen-Aktion: Anna Klein von der Best (li.) überreichte im vergangenen Sommer Handschuhe und Müllsacke an Initiatorin Carmen Böhm. © FUNKE Foto Services | homas Gödde

„Ich habe den Radius tatsächlich ein bisschen ausgeweitet“, sagt die engagierte Fuhlenbrockerin – schließlich betreffe das Vermüllungsproblem nicht nur den Köllnischen Wald, sondern auch Parks und Grünanlagen in ganz Bottrop. So hätten sich zwei Damen bei ihr gemeldet und auf zwei entsprechende Problembereiche im Stadtteil Boy aufmerksam gemacht. Dort, in einem Park und einem Waldstück, soll als nächstes gemeinsam „aufgeräumt“ werden.

Motto: Nicht meckern, sondern anpacken

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Auch beim großen Stadtteil-Check der Lokalredaktion Bottrop hatte die Boy in der Kategorie Sauberkeit mit am schlechtesten abgeschnitten - der Stadtteil wurde dort mit der Note 3,72 bewertet. Für Carmen Böhm steht grundsätzlich fest: „Es reicht nicht zu meckern. Wenn mich etwas stört, muss ich das anpacken.“ Wenn jeder Mensch am Tag nur drei Teile Müll aufsammele, würde das schon etwas bringen. Unter Müllsammlern sei diese Idee unter dem Hashtag #nurdreidinge verbreitet. Und: „Wenn man selber etwas tut, kann man auch andere mit ins Boot holen und motivieren.“

Teilnahme auch beim Großreinemachtag „Bottrop putzt“

Frei nach diesem Motto will sie sich im Übrigen auch beim nächsten „Bottrop putzt“-Tag am 14. März beteiligen – und Kollegen aus ihrer Firma motivieren, das Gebiet nahe des Unternehmensstandortes von Müll zu befreien.

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Zum ersten großen Waldfegen-Termin im vergangenen August hatte die Bottroperin jedenfalls viele Mitstreiter motivieren können, sie spricht von über 30 Teilnehmern, die übrigens auch in den Genuss von durch den Fanladen zur Verfügung gestellten Waldfegen-T-Shirts kamen. „Das hat sich aber ganz stark abgeschwächt“, berichtet Carmen Böhm. Zu den folgenden beiden Terminen im September und Oktober seien keine zehn Leute mehr da gewesen. „Ich bin enttäuscht“, gibt die Waldfegen-Initiatorin zu – aber noch lange nicht entmutigt. Deshalb macht sie auf jeden Fall weiter.

Bottroper Entsorger unterstützt das Waldfegen

Und auch der Bottroper Entsorger Best, der den Auftakt der privat initiierten Aktion mit einem Starterpaket unterstützte, bleibt laut Carmen Böhm dabei: Er stellt an den Sammeltagen Container zu Verfügung und entsorgt den Müll. Außerdem erhält die Fuhlenbrockerin über die Best eine Rückmeldung über die jeweils aufgeklaubte Menge. Allein beim Waldfegen im vergangenen September waren es beispielsweise knapp 500 Kilogramm, teilte Carmen Böhm damals mit.

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Überhaupt schien es ihr zwischenzeitlich schon so, als würde mancher sich auf die „Waldfeger“ im Köllnischen Wald geradezu verlassen: „Bei der letzten Aktion lagen da drei Kleidersäcke – die kann man doch wirklich einfach in einen Container werfen“, erzählt sie. „Und praktisch immer stehen Farbeimer auf dem Parkplatz am Köllnischen Wald.“

Genauer Treffpunkt wird noch bekannt gegeben

Den genauen Treffpunkt für die nächste Sammelaktion am Sonntag, 29. März, 10.30 Uhr in der Boy will Carmen Böhm noch bekannt geben. Monatlich sollen weitere Waldfegen-Termine folgen. Am 19. April wird wieder die Boy an der Reihe sein, aber auf dem Plan der Initiatorin steht zum Beispiel auch Vonderort. Zudem hat die Naturschützerin Kontakt zur Initiative „Waste-Walk“ („Müll-Spaziergang“) aus Essen, die ebenfalls Alltagsmüll „rechts und links des Weges“ in den verschiedenen Stadtteilen einsammelt. Vielleicht könnte das zu einer Kooperation führen.

Hier gibt es Infos

Die geplanten Termine und Treffpunkte fürs gemeinsame Müllsammeln veröffentlicht Carmen Böhm in den sozialen Netzwerken. Auf Facebook betreibt sie dafür die Seite „Waldfegen“. Darüber können Interessierte auch Kontakt zu ihr aufnehmen.

Dort stellt sie zudem weitere Beiträge rund um den Naturschutz ein. Und zeigt immer wieder Fotos von Abfällen, die sie bei ihren Touren oder Spaziergängen aus der Natur klaubt.