Bottrop. Die Bottroper CDU klagt darüber, dass die Liste der weg fallenden Parkplätze in der Innenstadt immer länger wird. Der Union sind das zu viele.

In der Innenstadt geht immer mehr Parkraum verloren. Weder Kunden finden daher für die Dauer ihrer Einkäufe schnell genug Kurzzeitstellplätze, noch Arbeitnehmer genügend Dauerparkplätze für ihre Arbeitszeit, kritisiert die CDU. Das Ziel, den ständigen Parkplatzsuchverkehr in der City zu verringern, rücke so in weite Ferne. CDU-Ratsherr Frank Kien nahm jetzt die Streichung der Stellplätze an der Osterfelder Straße gegenüber des Gleiwitzer Platzes zum Anlass, um auf den zunehmenden Verlust an Parkplätzen hinzuweisen. Es gehe längst um weitaus mehr Parkplätze, die fehlen, betonte er.

Die Union dringt daher darauf, dass die Stadtverwaltung das neue Parkraumkonzept für die City möglichst schnell vorlegt. „Wo soll in der Innenstadt demnächst geparkt werden. Darauf brauchen wir dringend eine Antwort“, sagte der CDU-Vertreter im Ausschuss für Stadtplanung. So wies Kien darauf hin, dass nicht nur an der Osterfelder Straße, sondern auch im städtischen Parkhaus an der Schützenstraße weniger Parkplätze zur Verfügung stehen. Ursache dafür sei, dass Parkdecks wegen statischer Mängel gesperrt wurden. Dadurch stehen zig Stellplätze nicht zur Verfügung.

Die Liste der Parkplätze, die in der Innenstadt entfallen, wird länger

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Baudezernent Klaus Müller bestätigte die Sperrung, er weist allerdings darauf hin, dass sowohl Dauerparker als auch Kunden ihre Autos zu denselben Konditionen wie im Stadt-Parkhaus auch auf dem früheren RAG-Parkplatz abstellen können, der an der Kreuzung von Osterfelder Straße und Hans-Böckler-Straße liegt. Die Stadt habe den Parkplatz dazu auch gekauft, bestätigte Sprecher Ulrich Schulze. 180 Parkplätze stehen darauf bereit, die allerdings ebenso gebührenpflichtig sind wie diejenigen im Parkhaus an der Schützenstraße.

Auch in Sitzungen der Ratsgremien hinter den Kulissen macht die Union zum Thema, dass es aus ihrer Sicht Probleme mit dem Parken in der Innenstadt gibt. Denn die Liste der Standorte, an denen Stellplätze entfallen, wird länger. Beispiele: Auf den früher provisorisch zum Parken freien privaten Flächen am Lamperfeld stehen nun Wohnhäuser. Die Parkplätze auf dem Kulturhof fallen jetzt wegen der Baustelle und später ganz weg. Die Stellplätze auf dem Saalbau-Gelände werden durch den Rathaus-Neubau erst auf mittlere Sicht durch die geplante Tiefgarage ersetzt.

Großkunden mieten Stellplätze für Kunden auf dem alten RAG-Parkplatz an

Der alte Parkplatz für die Mitarbeiter der RAG an der Kreuzung der Osterfelder Straße  mit der Hans-Böckler-Straße.
Der alte Parkplatz für die Mitarbeiter der RAG an der Kreuzung der Osterfelder Straße mit der Hans-Böckler-Straße. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auf dem alten RAG-Parkplatz stehen viele Stellplätze außerdem längst nicht allen zu. Ein großer Teil davon werde dauerhaft vermietet, heißt es in der Union - und zwar die Hälfte, bestätigt die Stadt. „90 Stellplätze sollen ja fest vermietet werden“, bekräftigt Ulrich Schulze. Diesen Auftrag habe der Rat der Verwaltung schließlich erteilt. An solche feste Kunden habe die Stadt bisher allerdings weniger als 40 Plätze vermieten können, erklärte er.

Zwei neue Großkunden kommen allerdings bald hinzu, erfuhr die WAZ-Redaktion aus dem Kreis der Ratsmitglieder. Danach wollen sowohl das neue Best-Western-Hotel, das in das frühere Karstadt-Gebäude zwischen Hansastraße und Hochstraße einziehen wird, als auch die Fitnessstudio-Kette „Fit X“ sich für ihre Kunden auf dem alten RAG-Parkplatz ganz in der Nähe zig Stellplätze sichern.

Gesamtkonzept für die City

Das Monatsticket für Dauerparker auf dem alten RAG-Parkplatz hatte die SPD vorgeschlagen. Zweck ist, dass Dauerparker ihre Autos damit günstiger abstellen können als mit herkömmlichen Tagestickets.

Einig waren sich die Ratsvertreter, dass die Neuregelung für den alten RAG-Parkplatz nur eine Übergangslösung sein soll, bis das geforderte Parkraumkonzept für die City vorliegt. Allerdings hat der Rat auf Vorschlag der SPD über das Parken hinaus ein Gesamtkonzept für die Innenstadt in Auftrag gegeben.