Bottrop. . Mehr Fahrer sollen ihre Wagen in Parkhäusern abstellen. Ein Leitsystem lotst sie direkt dorthin - und Parken im Freien wird teurer als drinnen.
Die Stadtverwaltung schlägt vor, die Gebühren auf Parkstreifen und auf Parkplätzen in der City zu verdoppeln. Das Abstellen der Fahrzeuge in Tiefgaragen und Parkhäusern soll dafür um ein Drittel günstiger sein als im Freien: Das Parken im Freien soll künftig 1,50 Euro pro Stunde kosten, der Stellplatz in den Parkhäusern einen Euro. Das geht aus dem neuen Parkraumkonzept für die Innenstadt hervor, das die Verwaltung jetzt vorgelegt hat.
Das ebenerdige Parken sei in der Innenstadt im Vergleich zu den Parkhaus-Tarifen „sehr günstig“, halten Mitarbeiter der Stadt in ihrem Konzept fest. Auch die Parkgebühren in den Nachbarstädten seien höher. In Bottrop werden fünf Cent pro vier Minuten Parkdauer fällig, erklärt die Verwaltung. Das sind 75 Cent pro Stunde.
Die Parkhäuser sind überhaupt nicht ausgelastet
Mit der Anhebung der Gebühren zielt die Stadt auf eine bessere Auslastung der Parkhäuser ab. Mehr als 2400 Stellplätze insgesamt stehen für Kraftfahrer in der City bereit, gut die Hälfte davon in Parkhäusern. Allerdings nutzen sehr wenige Kraftfahrer die Parkhäuser, berichten die Mitarbeiter der Verwaltung. In den Garagen am Berliner Platz, an der Schützenstraße und an der Böckenhoffstraße zahlen die Kunden schon jetzt in der Regel einen Euro Stunde. Die Stadt will nun mit den Betreibern der privaten Parkhäuser absprechen, dass es auch in Zukunft bei einheitlichen Gebühren bleibt, die niedriger sind als fürs Parken im Freien.
Außerdem soll ein neues dynamisches Parkleitsystem die Kraftfahrer gezielt in das nächstgelegene freie Parkhaus lenken. Autos aus Richtung Norden werden dann zuerst zur Böckenhoffstraße gelotst, Fahrer aus Richtung Süden zum Berliner Platz.
Noch immer können viele mit Parkscheiben parken
Im Straßenraum seien drei Viertel der Parkplätze mit Parkscheiben bis zu drei Stunden gebührenfrei nutzbar, berichten die Verwaltungsmitarbeiter. Die Stellplätze insgesamt seien nur zu zwei Dritteln ausgelastet. Allenfalls um das Rathaus und die Post komme es zeitweise zu Überlastungen, halten sie fest. An Markttagen steigt der Parkdruck jedoch. Dann seien fast 99 Prozent der Parkplätze und fast 85 Prozent der Parkstreifen belegt. So lautet das Ergebnis einer wissenschaftlichen Masterarbeit über das Parken in der Innenstadt. Parkhäuser seien dagegen nur bis zu 30 Prozent belegt. Nur an Markttagen liege die Quote über 65 Prozent.
Gebührenfrei können die Kraftfahrer ihre Fahrzeuge auch weiterhin abstellen. Dazu plant die Verwaltung zusätzlich zu der Parkzone mit Gebührenpflicht eine Parkzone, in der sowohl das Bewohnerparken und einheitlich für zwei Stunden das Parken mit Parkscheibe möglich ist.