Bottrop. . Parken auf dem früheren RAG-Parkplatz in Bottrop wird deutlich günstiger. Autofahrer zahlen dann 45 Euro statt 120 Euro mit Tagestickets.
Das neue Monatsticket für den früheren RAG-Parkplatz ist beschlossene Sache. Zwar tat sich eine Reihe von Ratsparteien schwer mit der spontanen Idee der SPD, doch die ÖDP verhalf dem Sparticket zum Durchbruch. „Wir sollten das umsetzen und daraus nicht eine ideologische Frage machen“, sagte ÖDP-Ratsherr Johannes Bombeck. Ökodemokraten und SPD setzten die neue Parkregelung dann auch mit ihren Stimmen durch.
Zum Preis von 45 Euro je Monat können Kraftfahrer ihre Fahrzeuge auf dem Platz an der Ecke von Osterfelder Straße und Hans-Böckler-Straße künftig täglich abstellen. Bis es so weit ist, müssen sie aber noch einige Wochen warten.
Beschlossen ist, dass das neue Monatsticket eingeführt wird. Wie die Kraftfahrer es bekommen können, muss die Verwaltung erst festlegen. Der Verkehrsausschuss des Rates soll dann am 21. März das Okay dafür geben, teilt die Verwaltung mit. Vorbild für die neue Regelung auf dem RAG-Parkplatz ist das Monatsticket im städtischen Parkhaus an der Schützenstraße. Dort können es Dauerparken am Automaten bekommen. Einen solchen Automaten gibt es auf dem RAG-Parkplatz aber nicht.
Hohe Verkehrslast durch Suche nach Parkplätzen
Wegen der Bedenken der anderen Ratsparteien war ÖDP-Sprecher Johannes Bombeck versucht, ihnen scherzhaft den Titel „Reichsbedenkenträger“ zu verleihen. So sehen die Grünen in dem Monatsticket ein „falsches Signal“. Denn sie wollen weniger Autos in der Innenstadt haben, wie Ratsfrau Andrea Swoboda ausführte. „Kraut und Rüben“ sah sie beim Autoverkehr in der City. Jetzt gebe es zu viel Verkehr, weil zu viele Fahrer kostenlose Stellplätze suchten. Es gebe zu viele kostenlose Parkplätze in der City. Ein „Luxus“ sei dies. Der Verkehr müsse per Leitsystem durch die Innenstadt fließen. Dazu müsse die Verwaltung erst das zugesagte Parkraumkonzept vorlegen. Da sei das Monatsticket für den früheren RAG-Parkplatz nicht nützlich.
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Als „Aktionismus“ tat CDU-Fraktionschef Hermann Hirschfelder die SPD-Idee ab. Große Teile des dichten Verkehrs in der City entstehen durch die Parkplatzsuche, meinte auch er. Dieses Problem werde nicht mit neuen Dauerparkplätzen gelöst, gab Hermann Hirschfelder zu bedenken. Außerdem ärgerte CDU, Grüne, auch die DKP, dass die SPD mit ihrer Idee für das Monatsticket im Finanzausschuss des Rates überraschte. Sie müsse ihren Antrag im Verkehrsausschuss stellen, forderten sie.
Mit Tagestickets entstehen hohe Kosten
Doch ÖDP-Vertreter Johannes Bombeck war das zu viel Formalismus. „Ich finde das ganz erfrischend so“, sagte er. Die Ratsvertreter müssten doch auch einmal abseits eingefahrener Regeln Vorschläge machen können. „Wir verabschieden hier doch nicht die zehn Gebote“, warb auch SPD-Ratsherr Rüdiger Lehr für mehr Flexibilität im Sinne der Bürger. „Wir schaffen eine Übergangslösung“, betonte Lehr. Er sei überzeugt, dass mit dem neuen Monatsticket „der Parksuchverkehr verhindert wird“.
Für SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz ist das auch eine Frage der Kosten für die Beschäftigten in der Innenstadt. „Es kann nicht sein, dass sie im Parkhaus 45 Euro bezahlen, auf dem RAG-Parkplatz über Tagestickets aber 120 Euro“, bekräftigte der SPD-Landtagsabgeordnete.