Bottrop. . Die SPD schlägt eine Monatskarte vor. Damit können Beschäftigte in der Innenstadt zig Euro sparen. Der Rat trifft Dienstag die Entscheidung.
Die SPD will, dass die Stadt ein Monatsticket für Dauerparker auf dem ehemaligen RAG-Parkplatz in der Innenstadt anbietet. Damit könnten Dauerparker ihre Fahrzeuge auf dem Parkplatz an der Ecke von Osterfelder Straße und Hans-Böckler-Straße dann deutlich günstiger abstellen als mit herkömmlichen Tagestickets. Die Anzahl der Dauerparker wird aber begrenzt sein.
Der Rat soll am Dienstag eine Entscheidung treffen. Die neue Regelung zeichnet sich allerdings schon ab, da neben der SPD als stärkster Kraft im Rat auch Ratsherr Niels Holger Schmidt bereits die Zustimmung der Linkspartei signalisiert hat. Einig sind sich Vertreter beider Parteien, dass die Neuregelung nur eine Übergangslösung sein soll, bis das angekündigte Parkraumkonzept für die Innenstadt vorliegt.
Nicht nur Kunden, auch Arbeitnehmer müssen parken
„Wir möchten einerseits Kunden helfen, die zum Einkaufen zeitweise in die Innenstadt kommen, andererseits aber auch Arbeitnehmern, die den ganzen Tag über in der Innenstadt beschäftigt sind“, erklärte SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz im Gespräch mit der WAZ. Für das stunden- und tageweise Parken ist der frühere Parkplatz an der Ecke Osterfelder Straße/Hans-Böckler-Straße, der lange für frühere RAG-Beschäftigte reserviert war, bereits geöffnet.
Die SPD hat es mit der neuen Lösung für Dauerparker ziemlich eilig. „Wir haben das Problem erkannt, dass Dauerparker in der Innenstadt oft keine Plätze finden und möchten möglichst kurzfristig Abhilfe schaffen“, sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Frank Beicht im Finanzausschuss des Rates. Das Parkhaus an der Schützenstraße in der Nähe sei oft belegt. „Es gibt außerdem ja auch Autofahrer, die sich in Parkhäusern nicht wohl fühlen“, erläuterte SPD-Fraktionschef Göddertz.
Neue Regel senkt Kosten von 120 Euro auf 45 Euro
E-Autos dürfen kostenlos abgestellt werden
Der Parkplatz an der Ecke Osterfelder Straße/Hans-Böckler-Straße wird seit Beginn des Jahres nicht mehr von der RAG benutzt. Es wurde beschlossen, darauf nun Gebühren fürs Parken zu verlangen. Die Stadt rechnet dadurch mit fast 200.000 Euro an zusätzlichen Einnahmen.
Elektrofahrzeuge mit E-Kennzeichnen dürfen auf dem alten RAG-Parkplatz unbegrenzt gebührenfrei parken.
Mit dem Monatsticket könnten die Dauerparker Geld sparen. Wenn sie derzeit von 9 Uhr bis 17 Uhr ihr Auto abstellen, müssen sie ein Tagesticket zum Preis von sechs Euro buchen „Das macht bei fünf Arbeitstagen 30 Euro pro Woche und 120 Euro im Monat“, rechnet Thomas Göddertz vor. Das Monatsticket für den alten RAG-Parkplatz soll 45 Euro kosten.
Auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Dauerparkern und Kurzzeitparkern soll die Stadt achten. Darauf hatte auch CDU-Ratsherr Volker Jungmann abgehoben. „Dauerparken geht zu Lasten des Kurzzeitparkens und damit auf Kosten der Erreichbarkeit der Innenstadt. Es macht daher Sinn, nicht alle Parkplätze mit Dauerparkern zu belegen“, gab er im Finanzausschuss zu bedenken.
Monatstickets für die Hälfte der Stellplätze
Die Stadt soll daher, so die SPD-Vertreter, nur eine begrenzte Anzahl von Monatstickets verkaufen. „Ich habe Sympathie für die SPD-Idee“, sagte Linke-Ratsherr Niels Holger Schmidt. Zur Bedingung machte aber auch er, dass der RAG-Parkplatz nicht völlig mit Dauerparkern belegt wird. SPD-Fraktionschef Göddertz schwebt ein Anteil an Monatstickets für maximal die Hälfte der Stellplätze vor.