Bottrop. Der Sport- und Bäderbetrieb plant einen barrierefreien Umbau des Freibades. Doch das dauert noch. Derweil beginnt die Saisonvorbereitung.

Vor dem Saisonstart wird es keine Umbauarbeiten im Stenkhoffbad Bottrop geben. Hinter den Kulissen laufen weiter die Beratungen und Planungen für den kompletten barrierefreien Umbau des Bottroper Freibades. Doch der Aufwand dafür ist enorm.

Ein erster Anlauf, das Stenkhoffbad barrierefrei umzubauen, ist gescheitert. Der Sport- und Bäderbetrieb hatte sich um Fördergelder beworben, die allerdings gab es nicht. Trotzdem sei das Thema nicht vom Tisch, sagt Jürgen Heidtmann, der Leiter des Sport- und Bäderbetriebs. „Wir schauen weiter, ob wir irgendwo Fördermittel für den Umbau bekommen können und sind da auch in Gesprächen mit der Bezirksregierung.“

Eine erste Kostenschätzung im Jahr 2018 lag bei acht Millionen Euro

Jürgen Heidtmann, Leiter des Sport- und Bäderbetriebs.
Jürgen Heidtmann, Leiter des Sport- und Bäderbetriebs. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Parallel dazu gehe es nun aber auch darum, genau zu ermitteln, in welchen Bereichen überall Umbauarbeiten nötig wären, um das Bad wirklich barrierefrei zu machen. Denn das war zuletzt in den Beratungen die Zielsetzung. Außerdem, so Heidtmann, gehe es darum, nun die Gesamtkosten zu ermitteln.

2018, als erstmals die Fördermittel beantragt wurden, war die Stadt von Gesamtkosten in Höhe von rund acht Millionen Euro für das Gesamtprojekt ausgegangen. Damals hatte der Sport- und Bäderbetrieb unter Zeitdruck – der Förderantrag musste abgegeben werden – einen Architekten beauftragt, ein Konzept zu entwickeln. Heidtmann hatte aber schon zu dem Zeitpunkt die Hoffnung geäußert, die Kosten an einigen Stellen noch senken zu könne, so dass die acht Millionen Euro nicht in Stein gemeißelt waren.

Ein barrierefreier Zugang wird über die Feuerwehrzufahrt realisiert

Nun also ein neuer Anlauf. Sobald dann klar sei, was gemacht werden müsse und wie teuer der Umbau wird, werde der Sport- und Bäderbetrieb all das zur Beratung in den entsprechenden Ausschuss des Rates geben. Wann es so weit ist, konnte Heidtmann jedoch noch nicht sagen.

Stand jetzt habe der Sport- und Bäderbetrieb aber zumindest einen barrierefreien Zugang zum Freibad öffnen können – über die Feuerwehrzufahrt, vorbei am Minigolfplatz. Die Rampe am Haupteingang ist für Rollstuhl- und Rollatornutzer zu steil. Heidtmann: „Auch das schauen wir uns aber in dem Zusammenhang noch einmal an.“ Wichtig sei aber auch der barrierefreie Zugang zu den Becken. Die sind bisher – sieht man von einer Seite ab – immer nur über Treppen zu erreichen.

Das Bottroper Freibad soll Anfang Mai in die Saison starten

Heidtmann spricht im Zusammenhang mit dem barrierefreien Umbau von „umfangreichen Planungs- und Ermittlungsarbeiten“, die zunächst abgeschlossen werden müssten. Dann gehe es auch darum, ob man die einzelnen Punkte nicht auch Schritt für Schritt abarbeiten könne. Kurzfristig vor Saisonbeginn werde es daher keine Bauarbeiten im Stenkhoffbad geben.

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Doch wann soll die Badesaison auf dem Eigen eigentlich beginnen? Der Sport- und Bäderbetrieb peilt den ersten oder zweiten Mai zum Saisonstart an. Im Vorfeld gibt es aber – auch ohne umfangreiche Bauarbeiten – viel zu tun. Die Dusch- und Umkleideräume müssen gereinigt werden, dasselbe gilt für die Becken und auch die Grünanlagen. Außerdem muss die Technik gewartet werden. Mit der Pflege der Grünanlagen werde man noch im Februar beginnen, so Heidtmann. Letztlich dauerten die Vorbereitungen für die Saison rund drei Monate. Allein das Befüllen der Becken dauere seine Zeit. „Wir nutzen dafür ja Grundwasser.“ Das müsse dann durch die Solaranlage noch aufheizt werden.

Freier Eintritt in den Sommerferien

Auch in diesem Jahr haben Schülerinnen und Schüler sowie Kita-Kinder aus Bottrop in den Sommerferien freien Eintritt im Stenkhoffbad. In seiner Sitzung am Donnerstag hat der Betriebsausschuss des Sport- und Bäderbetriebs auf Antrag der SPD den freien Eintritt erneut beschlossen.

Rüdiger Lehr, der für die größte Ratsfraktion, die SPD, im Ausschuss sitzt, äußert sich dazu. Er betont die Bedeutung des Stenkhoffbades und die Überlegungen, das Bad attraktiver zu gestalten. „Ein wichtiger Baustein in dem Zusammenhang ist eben auch der freie Eintritt in den Sommerferien.“ Das sei eine gute Geschichte, die sich in den letzten Jahren bewährt habe. Es sei aber auch klar, dass sich der Ausschuss demnächst mit einem möglichen Umbau befasse.