Bottrop. . Die Pläne sind skizziert, die Fördermittel beantragt. Jetzt diskutieren Politiker das Bottroper Acht-Millionen-Euro-Projekt.

Der Sport- und Bäderbetrieb strebt eine umfassende Sanierung des Stenkhoffbads an. Das Freibad auf dem Eigen soll barrierefrei werden. Dazu sind große Umbauten nötig. Die Pläne legt die Verwaltung am Mittwoch den Politikern im Sport- und Bäderausschuss vor. Die Stadt kalkuliert mit Kosten in Höhe von rund acht Millionen Euro. Fördermittel hat sie auch schon beantragt.

Nach den Entwürfen bleibt in dem Freibad auf dem Eigen kein Stein auf dem anderen. Das Multifunktionsgebäude, in dem im Obergeschoss die Umkleiden und Duschen sind, soll abgerissen und ersetzt werden, gleiches gilt für das Technikgebäude. Auch Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken werden neu gebaut. Sie sollen die modernste Pumpen- und Filtertechnik bekommen. Ziel all dessen ist ein Freibad ohne jede Barriere. Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.

Förderantrag musste schnell raus

Der Antrag auf Fördergelder ging raus, noch bevor die Politiker darüber beraten konnten. So werden sie am Mittwoch also nur noch im Nachgang über dieses Vorgehen abstimmen. Die Zeit sei zu knapp gewesen, erläutert Jürgen Heidtmann, Leiter des Sport- und Bäderbetriebs. Anfang August habe man erfahren, dass der Bund ein entsprechendes Förderprogramm auflegt. Ende August musste der Antrag bereits sowohl beim Heimatministerium NRW als auch beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Bonn vorliegen, inklusive einer Aufstellung der Kosten. Aus dem Grund habe der Bäderbetrieb kurzfristig einen Architekten gesucht, der die Pläne so weit vorantreiben kann.

Noch keine endgültige Fassung

Das jetzt vorgestellte Papier sei keineswegs die endgültige Fassung. „Ich denke, wir können die Kosten an einigen Stellen noch senken“, sagt Heidtmann. Wegen des Zeitdrucks habe der Architekt komplett neu geplant. Wenn es später an die endgültige Ausarbeitung geht, sollte untersucht werden, was von der Substanz erhalten werden könne. Einiges sei ja auch abhängig von der Höhe der Förderung. Es sei noch zu klären, ob der Bund tatsächlich 90 Prozent zuschießt oder die Förderung bei vier Millionen Euro gedeckelt wird.

Heidtmann hofft, dass die Politiker am Mittwoch dem Vorstoß des Sport- und Bäderbetriebs folgen. Zu dem Antrag meint er: „Es wäre schlecht gewesen, die Chance nicht zu nutzen.“ Zumal es aus dem Ausschuss heraus immer wieder Hinweise und Wünsche gegeben hätte, nach geeigneten Fördertöpfen zur Sanierung des Freibades Ausschau zu halten. Zuletzt unter anderem, als die Nachbarstadt Oberhausen aus genau diesen Mitteln die Sanierung des Freibades in Vonderort gestemmt hat.

Lehre aus dem Bürgerentscheid

Daran erinnert auch der Ausschussvorsitzende Michael Gerdes. Er ist optimistisch, dass die Mehrheit den Vorschlag der Verwaltung billigen wird. Seiner Einschätzung nach wollten inzwischen alle Parteien das Stenkhoffbad langfristig am Leben halten. Das sei eine Lehre aus dem damaligen Bürgerentscheid.

Am 27. November hat der Rat das letzte Wort, bis dahin gebe es wohl auch schon Signale aus Bonn oder Berlin, glaubt Heidtmann.