Bottrop. In Bottrop steht die Wahl eines Jugendparlaments bevor. Konstantin Lobert vom Stadtjugendring berichtet im Gespräch über Wünsche und Ziele.

In Bottrop gehen die Planungen für ein Jugendparlament in die heiße Phase. Das Projekt „Jugend Mit Wirkung“ hat die Idee dort populär gemacht. Nun übernimmt die Stadt die Vorschläge. Konstantin Lobert ist Pädagogischer Mitarbeiter im Stadtjugendring Bottrop und Projektleiter von „Jugend Mit Wirkung“. Im Gespräch mit WAZ-Mitarbeiter Jacob Jargon erzählt er von Wünschen, Chancen und Zielen des Projekts und der Bedeutung politischer Bildung im Jugendalter.

Wie bewegen Sie eigentlich junge Leute dazu, sich für Politik zu interessieren?

Ich glaube nicht, dass man dort wirklich aktiv werden muss. Die Zeit heute zeigt genug, dass gerade junge Leute großes Interesse an Politik haben. Man muss da niemanden aktivieren. Die jungen Leute haben lediglich oft Meinungen zu anderen Themen als andere Generationen. Da muss eher eine Plattform her, in der sie sich beteleigen und mitreden können. Das gibt es in Bottrop bisher nicht.

Und wie hilft da Jugend Mit Wirkung?

Jugend Mit Wirkung hat als Projekt vom Stadtjugendring begonnen. Wir hatten Lust eine Form der Jugendpartizipation anzustoßen. Dabei entstand dann die Idee in Bottrop ein Parlament zu installieren und so eine Möglichkeit zur Teilhabe zu schaffen. Unser Wunsch ist vor allem auch Schüler einzubringen, die nicht ohnehin schon in Parteien aktiv sind und ihnen somit die Möglichkeit aufzuzeigen, die Politik selbst mitgestalten zu können. Das Ganze richtet sich aber selbstverständlich an alle Bottroper Jugendlichen, egal ob sie bereits politisch aktiv sind oder nicht. Dazu finden gerade Informationsveranstaltungen an den Schulen statt, bei denen die Jugendlichen über die Funktionsweise und Nutzen des Projekts aufgeklärt werden und sich als Parlamentarier aufstellen können.

Inwiefern wirkt das Jugendparlament auf die kommunale Politik?

Dadurch, dass das es in allen Ausschüssen Antragsrechte bekommen soll. Damit verbunden bekommen die Jugendlichen Rederecht und können so natürlich auch Einfluss nehmen. Sie können endlich die Themen, die sie beschäftigen in die Ausschüsse bringen, die somit bearbeitet werden müssen. So werden die Themen von der Politik gehört und können nicht ohne weiteres beiseite gekehrt werden.

Welche Chancen entstehen bei dem Projekt für die Stadt und für die Jugendlichen?

Naja, für die Jugendlichen entsteht ganz klar die Chance gehört zu werden. Sie können endlich sagen was sie denken und was sie stört in Bottrop. Durch das Jugendparlament wird überhaupt erst ein wirkliches Forum dazu geboten. Das ist auch genau der Punkt für die Stadt. Bottrop muss für junge Menschen attraktiver werden, tut aber seit Jahren nichts dafür. Die Jugendparlamentarier haben die Chance ihre Sicht zu schildern, sich einzubringen und der Stadt zu helfen. Und eine Stadt, die zuhört, ist auch attraktiver.

Wie wichtig ist politische Bildung für die Jugend?

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Man sagt immer, dass die Jugend unsere Zukunft ist. Da gilt es natürlich gerade heutzutage Demokratie-Retter auszubilden. Durch politische Bildung und gerade durch solche aktiven Projekte können wir genau solche erziehen. Wir können ihnen ein Gespür dafür geben, was Demokratie heißt, wie man Demokratie mitgestalten kann und manchmal auch aushalten muss. So können die Grundlagen für ein demokratisches Miteinander geschult und geschärft werden.