Bottrop. . Der Stadtjugendring lädt zu einem Workshop ein. Auch das Landesjugendamt ist dabei. Sie alle machen sich auf den Weg zu einem Jugendparlament.
Bottrop sollte ein Jugendparlament (JuPa) haben, um junge Bürger stärker an den politischen Entscheidungen teilhaben zu lassen. Darüber waren sich die rund 30 Jugendlichen einig, die ins Martinszentrum der evangelischen Kirchengemeinde gekommen waren, um sich über eine solche Interessenvertretung zu informieren.
Der Stadtjugendring hat hierbei die Führung übernommen. Konstantin Lobert hat mit fünf Jugendlichen die Auftaktveranstaltung organisiert. Die Gruppe hat sich im Herbst 2018 zusammen gefunden und an einem Wochenende die Aufgaben und Ziele gefunden und formuliert. Vor dem Jugendhilfeausschuss der Stadt haben sie ihre Ideen zur Mitbestimmung mittlerweile präsentiert.
Der Heimatstadt ein Zeugnis ausgestellt
Von der Zusammenkunft am Samstag erhofft sich die Gruppe, neue Mitglieder zu bekommen und zu erfahren, was die Bottroper Jugend bewegt und bedrückt. Zuerst stellten die Jugendlichen der Stadt ein „Zeugnis für Beteiligung“ aus, das überwiegend nur mittelmäßig ausfiel. Die Teilnehmer fühlten sich selbst fit für die Mitbestimmung, aber schlecht informiert, zum Beispiel über neue Medien oder bei Problemen und Ansprechmöglichkeiten. Die jungen Leute waren hoch motiviert. Merlin (15) „möchte ‘was ändern, sich um Umweltprobleme kümmern.“ Mark (15) möchte die Digitalisierung an der Schule vorantreiben. Erwin (16) und Justin (15) „wollen mitbestimmen.“
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Katharina Fournier vom Landesjugendamt informierte, was man tun muss, um ein Jugendparlament zu gründen. Ratschläge wie: „So bürokratisch wie nötig, so einflussreich wie möglich“, und „übersichtlich halten“, können dabei helfen. Als Motto könne gelten: „Für und mit möglichst vielen“. Man solle auch auf hauptamtlicher Unterstützung und einen Budget bestehen. Timor Tuna, Vorsitzender des Jugendparlamentes in Oberhausen, berichtete über seine praktischen Erfahrungen bei Wahl, Arbeitsweise und Einfluss. Seine Arbeit im JuPa stufte er als „persönlichen Gewinn“ ein.
Was junge Leute in Bottrop besonders stört
Nach den Vorträgen ging es in drei Workshops. Beim „Wahlzettel“ füllten die jungen Leute zum Beispiel einen Fragebogen zu Mitgliedschaft, Altersgrenzen, Wählbarkeit, Wahlperiode im Jugendparlament aus und diskutierten die Ergebnisse. Der Workshop „Probleme in Bottrop“ versuchte abzuklären, was Jugendliche in Bottrop stört, wo Problem sind und was ein Jugendparlament bewirken könnte oder sollte.
Nach der Auswertung der gesamten Veranstaltung des Stadtjugendringes gibt es Ende April ein erneutes Treffen mit dem Jugendhilfeausschuss, bei dem das weitere Vorgehen abgestimmt werden soll.