Bottrop. Beim Leistungsmarsch lieferten sich die Einsatzkräfte auf einem 8,5 kilometerlangen Parcours spannende Wettkämpfe – mit einem Überraschungssieger

Da ist das Ding! Die Freiwillige Feuerwehr Fuhlenbrock gewinnt den diesjährigen Leistungsmarsch. Nur die kühnsten Optimisten hatten das Team auf dem Zettel. Denn in den zurücklegenden Jahren belegten vor allem die Kollegen aus Feldhausen, Grafenwald und Kirchhellen zumeist die vorderen Plätze. Neben der glänzenden Siegertrophäe streckte die Truppe zudem den Josef-Schlüter-Wanderpokal, eine nicht mehr benötigte Kübelspritze benannt nach dem verdienten Kirchhellener Brandmeister, stolz in die Höhe. Damit geht die begehrte Auszeichnung mal wieder in den Süden, nach Alt-Bottrop. Doch der Weg dahin war nicht leicht.

Im Bollerwagen transportierten die Gruppen Getränke und Verpflegung durch die Hitze.
Im Bollerwagen transportierten die Gruppen Getränke und Verpflegung durch die Hitze. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Es war es ein weiter, sportlicher und schweißtreibender Weg bis die Männer aus dem Süden überglücklich beide Pokale feierlich in Empfang nehmen konnten. Der Tradition entsprechend richtete die Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen als letztmaliger Gewinner die inzwischen neunte Auflage des Leistungsmarsches aus. Start- und Zielpunkt war der Hof Timmerhaus.

Mehr als 20 Mannschaften traten an

Mehr als 20 teilnehmende Mannschaften aus der Region traten zum Wettkampf an. Neben Gruppen aller Freiwilligen Feuerwehren sowie der Berufsfeuerwehr aus Bottrop durften die Veranstalter auch Kollegen aus dem Kreis Recklinghausen, dem Kreis Wesel, Gelsenkirchen, Schermbeck und Bielefeld begrüßen. Die weiteste Anreise hatte eine Gruppe aus Borkum. Alle mussten zehn Stationen auf einem rund 8,5 kilometerlangen Parcours durch den Kirchhellener Norden bewältigen.

Um 8.30 Uhr machte die Freiwillige Feuerwehr Grafenwald den Auftakt. Keiner der Teilnehmer wusste, was in den nächsten Stunden auf sie zukommen würde. Sie erhielten nur einen Plan, wo die Straßen zu den einzelnen Stationen aufgezeichnet waren. Jedes Mal wartete dort eine neue Aufgabe. Es ging insbesondere um körperliche Ausdauer, Geschicklichkeit und um feuerwehrtechnisches Verständnis. Hinzu kamen erschwerte Bedingungen. Die Strecke musste nämlich zu Fuß zurückgelegt werden.

Ein schweißtreibender Wettkampf bei hochsommerlichen Temperaturen

An der dritten Station musste Fragen zu technischem Gerät beantwortet werden.
An der dritten Station musste Fragen zu technischem Gerät beantwortet werden. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Spätestens ab Samstagvormittag geriet der Wettkampf bei ungefähr 30 Grad und ohne Wolke am Himmel bei vielen Teilnehmern zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Doch der clevere Feuerwehrmann sorgt vor. „Jede Gruppe hat ihre eigene Verpflegung dabei“, erklärte Matthias Hülswitt von der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhellen. Dem Flüssigkeitsverlust wurde konsequent entgegengesteuert. Mit einem Bollerwagen, unter anderem gefüllt mit unzähligen kühlen Getränken, zog man von Station zu Station. Außerdem mit an Bord: Helme, Handschuhe und Arbeitsuniform.

Bis zu vier Stunden war jede Gruppe unterwegs. An einem Haltepunkt mussten sie zum Beispiel verschiedene Schätzfragen zu Gewicht, Länge und Druck beantworten. Auf dem Boden wurden hierfür eigens verschiedene Utensilien der Feuerwehr wie Lüfter, Zylinder, Auffangwanne oder Spreizer bereitgestellt. „Welchen Durchmesser hat der Lüfter?“ oder „Wie lange ist die aufgestellte Leiter?“ lauteten nur zwei der zehn Fragen. Vier Minuten hatten sie Zeit für die Beantwortung. Gar nicht so leicht für die Teilnehmer, denn sie hatten keine Hilfsmittel zur Hand.

Gefragt war das Lungenvolumen

Anderswo auf dem Parcours war das Lungenvolumen gefragt. Auf einer Wiese lagen mehrere Feuerwehrschläuche mit einer Länge von 15 Metern sternenförmig verteilt. In der Mitte waren sie allesamt an einem Verteiler angeschlossen. An einer spitzen Öffnung des Verteilers musste ein Teammitglied einen Luftballon überstülpen und festhalten. Währenddessen nahmen die anderen Kameraden die Schläuche in die Hand und machten dicke Backen. Denn die Schlauchspitze diente als Mundstück. Durch das kräftige Pusten in den Schlauch mussten sie innerhalb von zwei Minuten so viele Ballons wie möglich zum Platzen bringen – ohne fremde Hilfe. Flog der Ballon von der Verteilerspitze, galt der Versuch als ungültig. War er geplatzt, musste schnell der nächste über die Öffnung gestülpt werden.

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„Beim Leistungsmarsch geht es um Teambuilding, Kameradschaft und Zusammenhalt“, sagte Matthias Hülswitt. Aber bei allem sportlichen Ehrgeiz stand letztlich immer der Spaß an erster Stelle.