Bottrop. . Rund 300 Bottroper engagieren sich in der Freiwilligen Feuerwehr. Sie haben sich somit für ein besonders verantwortungsvolles Ehrenamt entschieden.

Knapp 160 Männer arbeiten bei der Berufsfeuerwehr. Doch sie allein stellen den Brandschutz nicht sicher. Ihnen stehen noch einmal etwa doppelt so viele freiwillige Feuerwehrleute zur Seite. Rund 300 Bottroper engagieren sich ehrenamtlich, sind Tag und Nacht bereit, im Brandfall mit auszurücken oder bei schweren Unfällen Menschen zu retten.

Acht Freiwillige Feuerwehren, auch Ortswehren genannt, verteilen sich über die Stadt – von Vonderort bis Feldhausen, von Fuhlenbrock bis Boy. Dazu kommt die Jugendfeuerwehr. Sie ist das wichtigste Nachwuchsreservoir der Ortswehren. Im Alter von 18 Jahren wechseln ihre Mitglieder in die Freiwillige Feuerwehr ihres Stadtteils.

Aufwendige Ausbildung

Die Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr ist ein besonderes Ehrenamt. Schließlich geht derjenige, der sich hier engagiert, eine Verpflichtung ein. Die Ausbildung ist zeitaufwendig, dazu kommt einmal in der Woche der Übungsabend, an dem trainiert wird und Schulungen abgehalten werden – und nicht zuletzt die Einsätze. Denn in Bottrop sind die freiwilligen Kräfte fest mit eingebunden.

Vorstellung der Freiwilligen Wehren

Acht Ortswehren gibt es in Bottrop. Hier engagieren sich zahlreiche Bürger ehrenamtlich und stellen so den Brandschutz in der Stadt sicher. Denn die Freiwilligen Feuerwehren spielen eine wichtige Rolle.

In dieser Serie stellt die WAZ alle Ortswehren und die Jugendfeuerwehr als wichtiges Nachwuchsreservoir für die freiwilligen Kräfte vor.

Wer sich für ein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr interessiert findet Informationen und Ansprechpartner hier: www.entfache-dein-feuer.de

Ein Beispiel: Schlägt irgendwo eine Brandmeldeanlage Alarm, rückt die Berufsfeuerwehr aus. Gleichzeitig wird aber die zuständige Ortswehr alarmiert. Bei den Mitgliedern geht der Pieper, sie machen sich auf den Weg zum Gerätehaus und rücken ebenfalls aus. Geht der Alarm von einem Krankenhaus, Altenheim oder Freizeitpark aus, wird eine zweite Ortswehr alarmiert. „Ohne Freiwillige Feuerwehr müsste die Berufsfeuerwehr noch größer sein, um die Vorgaben erfüllen zu können“, sagt deren Sprecher Christoph Lang. Heißt: Das Engagement der Freiwilligen spart der Stadt am Ende viel Geld.

Die Ausbildungsinhalte sind nahezu identisch

„Im Einsatz arbeiten alle Feuerwehrleute der Stadt zusammen. Wir machen alle dasselbe“, sagt Christian Schürig. Als Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtfeuerwehrverband ist er sozusagen der oberste Lobbyist der Ortswehren. Die Ausbildungsinhalte der freiwilligen Kräfte sind nahezu identisch mit denen, ihrer hauptamtlichen Kollegen.

„An einigen Stellen tauchen die Berufsfeuerwehrleute aber tiefer in die Materie ein. Außerdem werden die freiwilligen Kräfte nicht für den Einsatz auf Rettungswagen ausgebildet“, erläutert Schürig die Unterschiede. Doch wer bei einer Ortswehr anfangen will, wird zunächst einmal auch auf Tauglichkeit untersucht. Schließlich muss sicher gestellt sein, dass der Bewerber den körperlichen Beanspruchungen im Einsatz auch wirklich genügt.

"Böse Zungen sprechen gar von Feierwehr"

In verschiedenen Lehrgängen lernen die Bewerber Schritt für Schritt das Handwerk. Einer der anspruchsvollsten ist sicher der Atemschutzlehrgang. „Doch ohne den kann man nicht in vorderster Front eingesetzt werden“, sagt Lang. Führungskräfte werden später in längeren Lehrgängen am Institut der Feuerwehr in Münster ausgebildet. Das in Teilen verbreitete Vorurteil, Freiwillige Feuwehren dienten vor allem der Geselligkeit – böse Zungen sprechen gar von „Feierwehr“ – ist also so nicht richtig. Klar spiele auch die Kameradschaft eine Rolle, „dass mus aber auch so sein, schließlich müssen wir uns im Einsatz zu 100 Prozent aufeinander verlassen“, sagt Schürig.

Es wird schwieriger

Gleichzeitig müssen sich auch die Bürger einer Stadt auf ihre Feuerwehr verlassen können – und da gehören die freiwilligen Kräfte nun einmal dazu. Deshalb gilt für sie, dass sie im Alarmfall auch von ihrem Arbeitsplatz weg zum Einsatz dürfen. Doch das sei nicht mehr so einfach, wie noch vor einigen Jahren, sagt Schürig. „Ich zum Beispiel arbeite in Essen.“ Die Fahrt zum Gerätehaus dauert also – und zwar im Ernstfall zu lang. „Früher haben die Leute im Umfeld des Gerätehauses gewohnt und gearbeitet. Das hat sich verändert.“ Zudem wäge mancher vielleicht auch ab, was er seinem Arbeitgeber zumuten kann.