Bottrop. . Insolvenzverwalter bestätigt das Aus für das Kaufhaus. Moses-Mitarbeiter sind gekündigt zum 15. April. Sie haben Insolvenzausfallgeld bekommen.
Die kurze, unrühmliche Geschichte des Kaufhauses Moses Bottrop endet am Samstag. Thomas Feldmann, Sprecher des Insolvenzverwalters Dirk Andres, hat den Schließungstermin 13. April bestätigt. Er ist keine Überraschung mehr: Die 112 Moses-Mitarbeiter, genau die Hälfte davon aus Bottrop, sind zum 15. April gekündigt. Die gute Nachricht für sie kam am Montag: Die Arbeitsagentur hat schneller als angekündigt das Insolvenzausfallgeld für den Monat März gezahlt.
Die Bilder gleichen sich
Wie sich die Bilder gleichen. Wie bei der Eröffnung stehen im Erdgeschoss nackte Schaufensterpuppen. Am 27. September waren sie stumme Zeugen einer mit aller Gewalt auf die letzte Minute durchgekämpfte Geschäftseröffnung in der Baustelle der Althoff-Arkaden. Von einem „sehr guten Tag für Bottrop“ hatte Oberbürgermeister Bernd Tischler gesprochen beim Gang durch die neuen Räume.
Abgesperrt mit Flatterband
Jetzt signalisieren die Schaufensterpuppen: Ab hier gibt es nichts mehr zu kaufen. Ein guter Teil der Verkaufsfläche im Erdgeschoss ist mit Flatterband abgesperrt, die Regale sind dort schon ausgeräumt. Die Rolltreppen sind zugestellt. Am 24. Januar hat die Geschäftsführung von Moses Bottrop Insolvenzantrag gestellt und dem Vermieter Devello den schwarzen Peter zugeschoben: In dieser Baustelle sei kein erfolgreicher Kaufhausbetrieb möglich gewesen.
Fahndung nach den Millionen
Der Vermieter hat im Gegenzug die Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet nach einem Baukostenzuschuss in Höhe von mehr als drei Millionen Euro für die Anschubfinanzierung des Kaufhausbetriebes: „Wir vermögen nicht zu bestätigen, dass der Baukostenzuschuss zweckgerecht verwendet wurde.“ Wo das Geld geblieben ist, konnte auch der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Andres den Mitarbeiter nicht erklären, als er ihnen am 26. Februar eröffnen musste: Es geht nicht weiter. Auf die Fragen nach dem Baukostenzuschuss sagte er den wütenden Beschäftigten: „Ich habe ihn nicht gefunden.“
Warten auf das Insolvenzausfallgeld
Schon an jenem Abend hatte Andres den Mitarbeitern angekündigt: „Allerspätestens im April“ werde der Betrieb eingestellt. Was sie nicht wussten: Weil ihre Arbeitsplätze nicht erhalten bleiben, mussten sie sich selbst kümmern um die dritte Rate des Insolvenzausfallgeldes - und zwar erst nach der Insolvenzeröffnung Anfang April.
Wenigstens dieses Kapitel der Moses-Geschichte hat so etwas wie ein Happy-End: Die Arbeitsagentur hat gezahlt, und das zügig. „Jetzt können wir die Geschichte abschließen und nach vorn blicken“, sagt eine der Moses-Frauen. Zum Beispiel auf den nächsten Donnerstag. Da lädt die Arbeitsagentur alle Mitarbeiter ein, die noch keinen neuen Job haben.
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