Bottrop. . Kurz nach der Eröffnung wird das Bottroper Kaufhaus wieder geschlossen. Der Insolvenzverwalter kündigt den Ausverkauf an.
Das Kaufhaus Moses in der Bottroper Innenstadt wird geschlossen. Einen entsprechenden Bericht der Lokalredaktion bestätigt nun auch Insolvenzverwalter Dirk Andres. Am Mittwochmorgen hat er eine entsprechende Mitteilung verschickt und äußert sich darin auch zu den Gründen für die Schließung.
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Letztlich sei es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, einen Investor zu finden, der das Unternehmen in den Althoff-Arkaden übernehmen und weiter führen will. Andres: „Aufgrund wirtschaftlicher und insolvenzrechtlicher Vorgaben ist es uns nicht möglich, das Kaufhaus Moses dauerhaft fortzuführen.“
Kunden erhalten bis zu 70 Prozent Rabatt
Am Dienstagabend informierte Andres die Mitarbeiter am Standort. Es sei geplant, den Geschäftsbetrieb bis spätestens April aufrechtzuhalten, heißt es in der Mitteilung. „Das Kaufhaus ist weiterhin geöffnet. Waren können zu reduzierten Preisen erworben – solange unser Vorrat reicht“, erklärt Andres. Der Abverkauf mit Rabattaktionen von bis zu 70 Prozent wird nächste Woche Mittwoch gestartet.
Bleibt die Frage, wie es mit den Mitarbeitern weitergeht. Der Insolvenzverwalter bestätigt, dass sie im Laufe des März betriebsbedingte Kündigungen erhalten werden. Ein Großteil der Belegschaft werde nach der Anfang April erwarteten Insolvenzeröffnung freigestellt. Weiter heißt es in der Mitteilung: „Ein Abwicklungsteam wird dann mit dem ordnungsgemäßen Abverkauf des Restbestands, erforderlicher Verwaltungsaufgaben sowie der Vorbereitung der Schließung betraut.“
Eigentümer erhoben Vorwürfe gegen den Vermieter
Am 25. Januar hat das Bottroper Haus der Moses-Gruppe Insolvenz angemeldet. Dabei war das Kaufhaus erst Ende September im ehemaligen Karstadt-Haus in der Innenstadt eröffnet worden. Auf 7000 Quadratmetern war es als Ankermieter in dem umgebauten Haus vorgesehen. Ausdrücklich weist Andres in seiner Stellungnahme darauf hin, dass das Schuhgeschäft Ostermann sowie Home 24, ebenfalls Mieter in der Kaufhausimmobilie, vom Insolvenzverfahren nicht betroffen sind. Auch die übrigen Häuser der Moses-Gruppe seien unabhängig finanzierte Gesellschaften und ebenfalls nicht von der Insolvenz betroffen, so Andres weiter.
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Nach der Insolvenz überschütteten sich Moses-Eigentümer Martina und Norbert Wittenberg und der Immobilienbesitzer, die Devello AG mit Vorwürfen. Die Wittenbergs nannten die Baustellensituation rund um das Haus sowie zahlreiche Baumängel als Grund für die Insolvenz.
Devello AG gewährte Eigentümern einen Zuschuss
Das wies die Devello AG zurück und konterte ihrerseits. In einer Stellungnahme warf die Devello den Moses-Eigentümern vor, das Bottroper Haus nicht ausreichend mit Liquidität ausgestattet zu haben, um die Anlaufzeit, die ein solches Haus benötigt, zu überbrücken. Dies sei umso erstaunlicher, da die Devello der Moses AG einen zweck- und standortgebundenen Baukostenzuschuss von mehr als drei Millionen Euro gewährt habe. Allerdings sah sich die Devello nicht in der Lage zu bestätigen, dass der Zuschuss vertrags- und zweckgerecht verwendet wurde. Ein Gutachter solle nun prüfen, wie das Geld verwendet wurde.