Bottrop. . Nach dem Insolvenzantrag für das Kaufhaus in der Bottroper Innenstadt mach Dirk Andres den Beschäftigten Mut. Vermieter sagt Unterstützung zu
Einen Tag nachdem das Bottroper Kaufhaus Moses Insolvenz angemeldet hat, läuft der Betrieb ganz normal. Von außen finden sich am Freitag nirgendwo Hinweise auf das Geschehen. Drinnen bummeln die Kunden durch die Abteilungen und stöbern durch die Angebote des Winterschlussverkaufs.
Hinter den Kulissen hat derweil der vom Amtsgericht eingesetzte Insolvenzverwalter Dirk Andres aus Essen die Arbeit aufgenommen. Er stellte klar, dass er den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortführen werde. Die Löhne und Gehälter der 109 Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit abgesichert.
Ziel: Kaufhaus langfristig fortführen
Der Rechtsanwalt sein Team haben damit begonnen, sich vor Ort einen Überblick über das Haus und dessen wirtschaftliche Lage zu verschaffen. „Wir werden alle zur Verfügung stehenden Optionen prüfen, um das Kaufhaus langfristig fortzuführen.“ Ziel sei es, die bestmögliche Lösung für das Kaufhaus und die 109 Mitarbeiter zu finden.
Mit denen haben Andres und der Inhaber der Moses-Gruppe Norbert Wittenberg schon gesprochen und ihnen versichert: Das Geschäft geht weiter, der Nachschub ist gesichert, die nächsten Gehälter sind es ebenfalls. Jens Friedländer Geschäftsführer der Devello AG, der Vermieterin des Kaufhauses, habe zugesichert, den gegenwärtigen Umbau so schnell wie möglich fortzusetzen.
Besucher finden den Eingang nicht
Was hat zum Insolvenzantrag geführt? Norbert Wittenberg muss nicht lange überlegen. „Das Kernproblem ist, dass außen und innen gearbeitet wird. Das macht Lärm, das stinkt und hat schon mehrfach zu Schäden geführt. Außerdem finden die Leute den Eingang nicht.“
Das meint er ebenso wie Oberbürgermeister Bernd Tischler auch im übertragenen Sinn: „Offensichtlich lenken viele Bottroper ihre Einkaufswege um die Innenstadt herum.“ Und seien davon kurzfristig offenkundig nicht abzubringen, sagt Wittenberg. „Unsere Werbung zieht überhaupt nicht. Das habe ich noch an keinem unserer 16 Standorte erlebt.“ Trotzdem bleibt der Kaufhausbesitzer optimistisch und denkt über Änderungen im Sortiment nach: „Sport, Spielwaren, IT/Media. Das passt gut zur Herrenabteilung.“