Bottrop. . Anwohner der Kokerei klagen über Belastungen am Wochenende. Die Reinigung macht einige Mühe. Arcelor Mittal nimmt Proben.
Anwohner in Welheim klagen erneut über Verschmutzungen aus der Kokerei. So sei am Freitag Staub über der Siedlung an der Straße „An der Kommende“ niedergegangen. Zusätzlich habe Benzol-Geruch in der Luft gelegen. „Das hat Kopfschmerzen verursacht“, sagt WAZ-Leser Hartmut Stuwe.
Mehrfach haben sich die Welheimer über die Belastungen beklagt, die seit einiger Zeit von der Kokerei ausgehen. „Der Staub lässt sich nicht so einfach entfernen. Wenn man darüber wischt, ist er fettig und schmierig“, ärgert sich Stuwe. „Wir mussten die Terrasse abspritzen, anders haben wir das nicht wegbekommen.“ Auch die Wäsche, die draußen trocknete, musste erneut gewaschen werden. Ein Nachbar hat eigens einen Fensterputzer engagiert, um den Deck zu beseitigen. „Nach der dritten Scheibe hat er mich gefragt, was denn bei uns passiert sei.“ Ihn ärgert es, dass die Anwohner auf den Reinigungskosten sitzen bleiben.
Auf dem Kokerei-Gelände laufen Bauarbeiten
Kokereibetreiber Arcelor Mittal habe Staubproben genommen, die derzeit geprüft würden. Sprecherin Marion Müller-Achterberg sagt aber auch: „Wir hatten sämtliche Befeuchtungsanlagen in Betrieb.“ Aktuell laufen auf dem Gelände Bauarbeiten. Darüber wurden die Anwohner in einem Schreiben informiert. Darin heißt es, dass bis Oktober der Löschturm Ost modernisiert wird. Außerdem werde ein Ventilator-Kühlturm erneuert. Dafür sei ein Kran im Einsatz. Weil dessen Schwenkbereich aber über die neue Bodenfackel reicht, werde überschüssiges Gas derzeit über die alte Höhenfackel abgebrannt. Mitte August soll die Bodenfackel wieder in Betrieb gehen.
Zudem habe Arcelor Mittal sein Beschwerde-Management verändert. In dem Brief erfahren die Anwohner eine Mail-Adresse, an die sie sich wenden können. Ein Anwohner am Dienstag: „Da habe ich Samstag hingeschrieben, bis heute habe ich keine Antwort bekommen.“
Die Aufsicht über die Kokerei liegt bei der Bezirksregierung.