Bottrop. . Im Ausschuss für Umweltschutz erfuhren Mitglieder, dass die Werte für Benzo(a)Pyren wieder eingehalten werden. Unstimmigkeit bei Staubbelastung.
- Der neue Kokerei-Geschäftsführer entschuldigte sich ausdrücklich für die Staubbelastung bei den Anwohnern
- Die fordern – wie auch einige Politiker – das von dem Staub Proben genommen werden
- Bezirksregierung geht von Erreichen der Zielwerte von Benzo(a)Pyren aus
Zwei Baustellen muss die Kokerei bearbeiten. Zum einen klagen die Anwohner in Welheim und in der Nähe der Kokerei über Staubbelastungen, zum anderen hat die Anlage zuletzt die Zielwerte nicht erreicht und zuviel von dem Stoff Benzo(a)Pyren abgegeben. Zumindest letzteres dürfte die Kokerei behoben haben. Beim Thema Staub sieht sie sich auf einem guten Weg, Anwohner haben da jedoch noch eine andere Auffassung.
Im Ausschuss für Stadtplanung und Umweltschutz berichtete der neue Geschäftsführer der Kokerei, Jörn Puffpaff, dass die Zielwerte 2017 eingehalten würden. Das bekräftigte auch die Vertreterin der Bezirksregierung Münster. Die hat als Behörde die Aufsicht über die Kokerei und kontrolliert den Betrieb. Sie bestätigte, dass die Kokerei auf dem Stand der Technik sei. Genau diese Einhaltung des Standards prüfe die Bezirksregierung. Auch die Experten das Landesumweltamtes gingen davon aus, dass die Werte nun eingehalten werden. Das legten zumindest die Messungen aus dem ersten Halbjahr nahe und die ließen eine Hochrechnung auf das Gesamtjahr zu.
Geschäftsführer entschuldigt sich bei Anwohnern
Bleibt das Thema Staub. Puffpaff entschuldigte sich ausdrücklich für die Ereignisse, die den Anwohnern aber auch dem Unternehmen weh tun. Er erklärte, was die Kokerei in Absprache mit der Bezirksregierung inzwischen getan hat, um die Staubbelastung in den Griff zu kriegen. Als Quelle hat man das Kohlenmischlager der Kokerei ausgemacht. Dort habe die Befeuchtungsanlage nicht ausgereicht. Bei starkem Wind und Trockenheit sei Staub in die Siedlung geweht worden.
Inzwischen habe man die Befeuchtungsanlage umgebaut und erweitert, so dass nun auch die Spitze der Kohlenhalde beregnet wird. Zusätzlich werde ein Mittel eingebracht, um den Staub zu binden. Damit so Puffpaff, müsste auch dieser Fall erledigt sein.
Staub hinterlässt Schmier auf Oberflächen
Werner Kamratowski, SPD-Ratsherr aus Welheim, sah das anders, berichtete von neuen Staubwolken am Wochenende in Richtung Johannesstraße. Für ihn stellte sich die Frage, ob es wirklich Kohlenstaub sei, der da herunterkomme. Denn der Schmutz sei nicht so einfach abzuwaschen, hinterlasse Schmier auf Terrassen und Dächern. Sigrid Lange (Grüne) fragte, inwieweit die Bezirksregierung Proben genommen hat. Das sei noch nicht geschehen. Doch man habe vor, wenn sich so ein Vorfall wiederhole, das zu tun, so die Vertreterin der Aufsichtsbehörde. Das schien auch Wunsch der Ausschussmitglieder zu sein.
Und auch die Anwohner wünschen sich entsprechende Proben. Mit dem Ergebnis der Sitzung waren sie nicht zufrieden. Sie zweifeln, dass die Maßnahmen der Kokerei ausreichen. Puffpaff bekräftigte noch einmal, dass die Kokerei an dem Problem arbeite und bat die Anwohner auf, sich an die Kokerei zu wenden, wenn es zu solchen Zwischenfällen kommt. Die Vorfälle vom Wochenende seien da nicht bekannt.