Bottrop. . CDU: Grundschulen haben mindestens für zwei Jahre zu wenig Pädagogen. Vorsitzende erinnert an ihre frühe Warnung vor der Lehrerversetzung.
- An Grundschulen fehlen 14 Lehrkräfte und zusätzlich noch sechs Sonderpädagogen
- Bezirksregierung hatte auch noch vier Grundschullehrer nach Gelsenkirchen versetzt
- Doch die CDU rechnete vor, dass es auch da schon zu wenige Lehrer in Bottrop gab
Die CDU übt wegen des großen Lehrermangels vor allem an den Grundschulen heftige Kritik. Denn allein an den Grundschulen fehlen 14 Lehrkräfte und zusätzlich sechs Sonderpädagogen für das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen. CDU-Vorsitzende Anette Bunse betont, dass die Union früh vor dieser Situation gewarnt habe.
„Nun stehen für mindestens zwei Schuljahre nicht genügend neu ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung“, bedauert die CDU-Vorsitzende. Dieser Einstellungsengpass sei absehbar gewesen, da die geänderte Lehrerausbildung zu einer Verlängerung des Studiums geführt habe. Dies führte auch die Bezirksregierung Münster gegenüber der WAZ als Grund für die hohe Zahl fehlender Lehrer an. Trotz dem sei von der früheren rot-grünen Landesregierung die Inklusion besonders an den Grundschulen ohne ein tragfähiges Konzept vorangetrieben worden, kritisiert Anette Bunse.
CDU kann Aussage der Schulrätin nicht nachvollziehen
CDU-Ratsherr Rainer Hürter erinnert daran, dass die Union eindringlich davor gewarnt hatte, in dieser Lage auch noch der Versetzung von vier Lehrkräften an Bottroper Grundschulen nach Gelsenkirchen zuzustimmen. „Dafür sind die CDU-Vertreter verwaltungsseitig und aus den Reihen von SPD und ÖDP heftig getadelt worden“, sagte Hürter. Er könne die Aussage von Schulrätin Heike Sulima nicht nachvollziehen. Diese hatte zur WAZ gesagt, dass die durch die Abordnung der Lehrer in die Nachbarstadt entstandenen Personallücke „innerstädtisch ausgeglichen“ worden sei. „Hier wurde der Mangel auf Kosten der Bottroper Kinder verwaltet“, schimpft der CDU-Schulsprecher.
Außerdem fehlen jetzt im größeren Gelsenkirchen an den dortigen Grundschulen weniger Lehrkräfte als in Bottrop. In den Grundschulen werde das Fundament für eine erfolgreiche Schullaufbahn gelegt. „Es ist bitter, dass der Schulausschuss nicht geschlossen für die Interessen der Bottroper Schullandschaft gestritten hat“, sagte CDU-Chefin Anette Bunse.
Münsters Angaben schon früh widersprochen
Die Bezirksregierung Münster hatte die Versetzung von vier Bottroper Grundschullehrern mit der guten Personalausstattung an den Bottroper Schulen begründet. Anette Bunse hatte dies mit Hilfe von Zahlen des Schulministeriums allerdings bestritten. Danach lag die Personalausstattungsquote an den örtlichen Grundschulen insgesamt vor der Abordnung der Lehrer nicht bei über 100 Prozent, wie von Münster angegeben, sondern im Durchschnitt nur bei 97,5 Prozent. Es fehlten also auch vor der Versetzung von vier Pädagogen nach Gelsenkirchen in Bottrop schon Lehrer, legte die frühere Landtagsabgeordnete dar.