Bottrop. . Im Streit um Lehrerversetzungen von Bottrop nach Gelsenkirchen dringt die CDU auf Aufklärung. Eine Antwort des Schulamtes blieb bisher aus.
- CDU will vom Schulamt Auskunft über Auswahlkriterien bei Abordnung in die Schalke-Stadt
- Denn in Bottrop müssen Grundschulen Pädagogen abgeben, obwohl ihnen selbst Lehrer fehlen
- Schulbehörde blieb Antwort auf CDU-Fragen in Gremien des Rates bisher allerdings schuldig
Die CDU lässt im Streit um die Versetzung von Grundschullehrern nach Gelsenkirchen nicht locker und dringt weiterhin auf Aufklärung. Die Union vermisst noch immer eine Antwort des Schulamtes, nach welchen Gesichtspunkten die Lehrer aus Bottrop abgeordnet werden sollten. Schulsprecher Rainer Hürter möchte auch wissen, ob die Pädagogen mittlerweile tatsächlich an Schulen in der Schalke-Stadt versetzt worden sind. Dies sollte ja zum 1. Mai geschehen.
„Uns interessiert vor allem, ob die von einer solchen Lehrerversetzung betroffenen Schulen den Kindern jetzt im Unterricht noch angemessen gerecht werden können“, sagte der CDU-Ratsherr. Hürter weist darauf hin, dass sich zuletzt ja auch der Personalrat der Grundschullehrer kritisch zu den Versetzungen von Pädagogen nach Gelsenkirchen geäußert hatte. Bis heute sei das Schulamt allerdings die Frage nach den Versetzungskriterien schuldig geblieben.
Eine Anfrage an die Landesregierung gestellt
Darüber hinaus seien die Ratsmitglieder auch falsch über die Ausstattung mit Lehrern an den örtlichen Grundschulen informiert worden, wirft die CDU der örtlichen Schulbehörde vor. So hatte es in einem Schreiben an den Schulausschuss des Rates doch geheißen: „Der Schulamtsbezirk Bottrop weist derzeit für die Grundschulen eine Stellenbesetzungsquote von über 100 % aus“.
Eine Anfrage der ehemaligen CDU-Landtagsabgeordneten Anette Bunse an die frühere Landesregierung hätte dagegen ergeben, dass die Personalausstattungsquote im Durchschnitt unter 100 Prozent liege. Sogar an einer der Schulen, die eine Lehrkraft abgeben sollte, lag die Quote unter 90 Prozent. Bottroper Schulen sollten Lehrer abgeben, obwohl nach Hürters Berechnungen hier selbst über sechs Stellen nicht besetzt seien. „Somit wird mehr als deutlich, dass der der Politik geschilderte Sachverhalt nicht den Tatsachen entspricht“, empört sich CDU-Ratsherr Rainer Hürter.
Kritik an Vorsitzender des Schulausschusses
Kritik übt er auch an SPD-Ratsfrau Meike Schöps. Der Schulausschuss hatte seine Vorsitzende ja gebeten, in einem Schreiben an die zuständige Bezirksregierung Münster die Kritik der örtlichen Politiker an der Lehrerversetzung darzulegen. Hürter: „Die CDU-Fraktion stellt mit Bestürzung und Erstaunen fest, dass das Schreiben der Ausschussvorsitzenden offenbar erst am 3. Mai formuliert worden ist, also zu einem Zeitpunkt, als die Abordnungen möglicherweise schon erfolgt waren“.