. An vielen Schulen kann Unterricht nur noch mit befristet eingestellten Lehrkräften sowie mit Studenten und Pensionären aufrecht erhalten werden.
- Gewerkschafter sehen schlechte Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte mit großer Sorge
- Personalräte sehen durch ständige Überlastung Gesundheit der Grundschullehrer in Gefahr
- Starke Beanspruchung durch Gemeinsames Lernen und die Beschulung von Flüchtlingskindern
Der Personalrat der Lehrer an den Grundschulen schlägt wegen des sich zuspitzenden Lehrermangels Alarm und wendet sich in einer Resolution an die neue Landesregierung. Auch in Bottrop seien viele Stellen für die Grundschule sowie die Sonderpädagogik im Gemeinsamen Lernen derzeit unbesetzt.
An vielen Schulen könne der Betrieb nur noch mit befristet eingestellten Lehrkräften anderer Schulformen, Studenten, Pensionären, Seiteneinsteigern oder anderweitig fachfremd ausgebildetem Personal aufrecht erhalten werden, kritisierten die Lehrerpersonalräte.
Personalrat beobachtet dies mit großer Sorge
Sie hatten zuvor die Lehrerinnen und Lehrer während der jährlichen Personalversammlung in der Aula Welheim gebeten, die aktuellen Arbeitsbedingungen im Unterricht sowie die daraus resultierenden Belastungen für die Lehrkräfte in einem Stimmungsbild darzustellen. Grund dieser Abfrage war der Mangel an Lehrkräften für Grundschulen und die von der Bezirksregierung Münster angeordnete Abordnung von vier Lehrkräften aus Bottrop nach Gelsenkirchen.
Der Personalrat beobachtet dies mit großer Sorge. Denn die Pädagoginnen an den Grundschulen seien durch die Einführung des Gemeinsamen Lernens und die Beschulung von Flüchtlingskindern ohnehin schon über die Maßen beansprucht.
Die Förderung einzelner Kinder ist kaum noch möglich
Das abgefragte Stimmungsbild unter den Lehrern zeigt deutlich: Neben den fehlenden ausgebildeter Lehrkräften, Klassenleitungen sowie Kolleginnen für die sonderpädagogische Förderung der Kinder geht die zu leistenden Erziehungsarbeit inzwischen klar zu Lasten des inhaltlichen Lernens. Eine individuelle Förderung, dem einzelnen Kind noch gerecht zu werden, sei unter den derzeitigen Bedingungen kaum noch möglich. Dies führe zu Unzufriedenheit und Überlastung bei den Pädagogen und gefährde deren Gesundheit.
Der Lehrerpersonalrat hält daher Maßnahmen für dringend, die eine schnelle Verbesserung der Arbeitsbedingungen bewirken und den Beruf des Grundschullehrers wieder attraktiv machen.