Bottrop. . Die geplante Abordnung von vier Grundschullehrern nach Gelsenkirchen sorgt für viel Unmut. Am Donnerstag war das auch Thema im Sozialausschuss.

„Wir können es uns nicht erlauben, Lehrer abzugeben“, kritisierte Rainer Hürter, Sprecher der CDU im Schulausschuss. Genau das aber soll mit Beginn des kommenden Schuljahres geschehen. Am Donnerstag war dies auch Thema im Schulausschuss. Einstimmig beschlossen die Mitglieder am Ende, bei der Bezirksregierung Münster gegen die geplante Abordnung von Lehrer zu protestieren und zu fordern, darauf zu verzichten. Vier Bottroper Grundschullehrer sollen nach den Sommerferien für ein bis zwei Jahre an Gelsenkirchener Schulen wechseln. Dort fehlen Lehrer, in Bottrop sind zu viele, meint die Bezirksregierung.

Die Grundschulen weisen eine Stellenbesetzungsquote von über 100 Prozent aus, auch nach der Abordnung der vier Lehrer noch, unterstrich Schulrätin Heike Grüter, die an der Sitzung teilnahm. Allerdings müsse eine solche Besetzungsquote nicht bedeuten, dass nicht tatsächlich Lehrer länger fehlen, beispielsweise durch Mutterschutz oder Krankheit. Darauf wies Jochem von Schwerdtner, Leiter der Willy-Brandt-Gesamtschule, aus Erfahrung hin: „Wir kennen das Phänomen.“

Schulamt setzt auf Freiwilligkeit

Einfluss nehmen kann das Bottroper Schulamt auf die geplante Abordnung nicht, nur das Verfahren regeln. Dazu gehöre die Transparenz gegenüber den Schulen und die absolute Freiwilligkeit, wie die Schulrätin betonte. Tatsächlich hätten sich Lehrer freiwillig gemeldet.

Nicht zufriedenstellend sahen die Politiker die Frage beantwortet, wieso ausgerechnet auch Bottrop neben Coesfeld, Münster und Warendorf ausgewählt wurde und wieso bestimmte Bottroper Schulen. Betroffen seien wohl die Schulen, die mehr Aufgaben übernommen hätten – wie das gemeinsame Lernen – und deshalb personell besser ausgestattet seien. „Diese Schulen werden jetzt bestraft“, empörte sich Bastian Hirschfelder (CDU).

Dazu gehören die Grundschule Welheim, die Albert-Schweitzer- und die Rheinbaben. Betroffen ist auch die Cyriakusschule