Bottrop. . Der Skandal um den Bottroper Apotheker weitet sich aus. Das Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM) befürchtet auch Folgen für die Forschung.

Der Verdacht gegen einen Bottroper Apotheker, dem die Staatsanwaltschaft falsche Dosierungen von Infusionen für Krebsimmuntherapien vorwirft, hat womöglich auch Folgen für die Arzneimittelforschung.

So warnte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), dass auch klinische Studien mit womöglich unterdosierten Infusionslösungen aus der Bottroper Apotheke durchgeführt worden sein könnten.

Auch Prüfpräparate sind betroffen

In einer Mitteilung der Bonner Bundesbehörde heißt es: „Das BfArM hat Kenntnis davon erhalten, dass auch Prüfpräparate für klinische Studien in der betreffenden Apotheke hergestellt bzw. rekonstituiert (wiederhergestellt) worden sind.“

Das Institut tausche sich darüber bereits mit den zuständigen Landesbehörden aus. Die Bundesbehörde ruft Sponsoren solcher klinischen Studien, die dazu Prüfpräparate in der Bottroper Apotheke herstellen ließen, vorsorglich dazu auf, dies unverzüglich mitzuteilen.

Infusionen für Krebstherapie zu gering dosiert

Der Bottroper Apotheker steht in Verdacht, in mindestens 40 000 Fällen Infusionen für die Krebsimmuntherapie abweichend von den ärztlichen Verordnungen zu gering dosiert zu haben.