Bottrop. . Bergwerk pumpte schadstoffhaltiges Grubenwasser in die Emscher. SPD-Abgeordnete: PCB sind auch im Boden unter Tage. Minister Remmel in Bottrop.
Auf dem Bergwerk Prosper-Haniel liegen PCB-Schadstoffe unter Tage. Für die SPD-Landtagsabgeordnete Cornelia Ruhkemper ist klar, dass auch das Bottroper Bergwerk pcb-belastetes Grubenwasser in die Emscher gepumpt hat. „Wenn PCB aber im Grubenwasser sind, dann sind auch PCB unter Tage“, sagte die Bottroperin.
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Welche Folgen die Schadstoffbelastung des Grubenwassers für das Bergwerk haben wird, darüber will Umweltminister Johannes Remmel nicht spekulieren. „Wir haben noch keine Ergebnisse“, betonte der Minister bei einem Besuch auf der Kirchhellener Schachtanlage Prosper V. Die Untersuchungen, die der Minister in Auftrag gegeben hatte, um festzustellen, welche Gefahren und Risiken von PCB in den Zechen ausgehen, dauern noch an.
„Es wird noch gemessen. Das Umweltministerium hat uns zugesichert, dass es danach über die weiteren Schritte informieren wird“, sagt Cornelia Ruhkemper. Im Laufe dieses Jahres dürfte die Auswertung der Gutachten vorliegen.
Altlasten in den Bergwerken
Die Chemikalie PCB steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Sie wurde früher in Hydraulikölen von Maschinen in den Zechen eingesetzt. Vieles blieb unter Tage zurück. „Das ist eine Altlast, mit der wir es zu tun haben“, sagt SPD-Landtagsabgeordnete Cornelia Ruhkemper daher.
Die RAG will das Grubenwasser unter Tage in Zukunft ansteigen lassen und weniger in Flüsse einleiten. Sie hofft, dass das PCB in unteren Wasserschichten bleibt.
„Die RAG führt außerdem auch noch eigene Messungen durch“, erklärt die SPD-Landtagsabgeordnete. Das Unternehmen teilt mit, dass anhand seiner Messungen durch die Einleitung des Grubenwassers keine Überschreitung der Normwerte für Gewässer über Tage feststellbar sei.
Wie die WAZ berichtete, hat dies auch Minister Remmel erklärt. Er wies allerdings auch darauf hin, dass Messungen im direkten Grubenwasser aktiver Bergwerke wie Prosper-Haniel ergeben haben, dass dort PCB vorhanden sei.
SPD-Abgeordnete leitet Sitzung
„Wir nehmen die Gefahren, die von PCB ausgehen, sehr sehr ernst. Die gehören da definitiv nicht hin“, betont Cornelia Ruhkemper. Die SPD-Landtagsabgeordnete ist stellvertretende Vorsitzende des Umweltausschusses im Landtag. Sie leitete am Mittwoch die Sitzung, in der das Umweltministerium in einer von der CDU beantragten Aktuellen Viertelstunde Stellung zum Streit um die PCB-Belastung bezog.
Auch die örtliche CDU-Landtagsabgeordnete, Anette Bunse, nahm daran teil. „Die Frage ist, was da unten liegt“, sagt sie, also wie hoch die PCB-Konzentrationen nicht nur im Grubenwasser, sondern auch unter Tage sind. „Wie schädlich das womöglich ist, kann ich nicht sagen“ erklärt Cornelia Ruhkemper. Dazu gebe es derzeit noch keine Bewertungen der Gutachter. Der Verdacht liege aber nahe, dass die PCB-Konzentrationen in den Böden unter Tage höher sein dürften als im Grubenwasser.
Konzern sagt Unterstützung zu
Die RAG bekräftigt unterdessen, dass sie das Landesumweltamt weiterhin bei dessen Messungen unterstützen werde. Der Konzern will außerdem einen Kreis renommierter Experten bei dem künftigen Umgang mit Grubenwasser zu Rate ziehen. „Wir sollten ganz pragmatisch, die komplette Datenlage checken“, empfiehlt Cornelia Ruhkemper: „Wenn tatsächlich eine Gefährdung von den PCB-belasteten Stellen ausgeht, muss saniert werden. Das wird dann eine teure Angelegenheit“.