Herne. . Bürgerversammlung zum Thema Grubenwasser: Der CDU-Landtagsabgeordnete Josef Hovenjürgen kritisierte die RAG bei einer Veranstaltung der Herner Union.

Das Ruhrgebiet und sein Bergbau – das gehört einfach zusammen. Doch 2018 ist damit Schluss. Dann wird die RAG die letzten beiden Zechen, Zeche Auguste Victoria und Bergwerk Prosper-Haniel, schließen. Was passiert dann mit dem Grubenwasser? Plant die RAG, die Zechen zu fluten? Birgt das Gefahren?

Die CDU Herne hatte anlässlich des brisanten Themas zu einem Informationsabend in die Gaststätte „Zille“ eingeladen. „Das Ruhrgebiet ist eine ehemalige Bergbaumetropole, und deshalb ist es für die Partei wichtig zu erläutern, was danach kommen mag“, sagte der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzender der Herner CDU, Timon Radicke. Vor allem da das Thema nicht einfach sei: „Der normale Bürger hat keine Idee von dem, was die RAG in Zukunft vor hat“, meinte Radicke. „Deshalb haben wir zu einer Gegenüberstellung geladen – um beiden Seiten die Möglichkeit zu bieten zu erklären, was das Problem der Zukunft ist.“

Von Seiten der RAG kam Markscheider Michael Drobniewski, und die politische Seite war vertreten durch den CDU-Landtagsabgeordneten Josef Hovenjürgen. „Ziel der Veranstaltung ist es, den Bürgern die Probleme zu verdeutlichen und sie für das Thema, was in den nächsten Wochen und Monaten häufiger thematisiert wird, zu sensibilisieren“, so der CDU-Fraktionsvize im Landtag.

Grubenwasser könnte ansteigen

Was sind das für Probleme? Mit dem Ende des Bergbaus plant die RAG, das Grubenwasser ansteigen zu lassen, damit es in den Rhein fließen kann. Dabei kann es passieren, dass sich die Erdoberfläche anhebt. Ein weiteres Problem findet sich im Wasser selbst: Während des Bergbaus gelangte viel Erdöl mit hochgiftigem PCB in die Schächte, was, auch wenn es schwer wasserlöslich ist, ins Trinkwasser gelangen könnte. „Wir sind in der Planung und es werden noch genauere Prüfungen geschehen müssen, bevor wir alles in die Tat umsetzen werden“, sagte Drobniewski.

Es sind genau diese Prüfungen, die die CDU hinterfragt. „Es gibt zu wenig Transparenz“, sagt Hovenjürgen. Die Bergaufsicht beauftragt Gutachter, die beurteilen sollen, ob die Pläne der RAG gefahrlos umzusetzen sind. Allerdings verlasse sich die Bergaufsicht zu sehr auf die RAG, und es gebe keine neutralen Gutachter, denn alle Gutachter ständen in Verbindung zur RAG, weil sie z.B. für den Konzern arbeiteten, kritisierte Hovenjürgen. Transparenz sei aber in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden für die Bürger.