Linden. Seit 15 Jahren kümmert sich ein Förderverein um ein gehaltvolles Kulturprogramm in der Liebfrauenkirche. Zur Feier erklingt Mozarts „Requiem“.

Seit 15 Jahren gibt es in Linden einen Verein, der in Bochum und Schätzungen zufolge auch weit darüber hinaus einzigartig sein dürfte: Der Förderverein Kirchenmusik Liebfrauen, der stolze 50 Mitglieder stark ist, kümmert sich beherzt um die Förderung kirchlicher Musik in der katholischen Liebfrauengemeinde in Linden.

Und dies auf vielfältige Weise: Es werden Konzerte organisiert, Instrumente angeschafft und Fördermittel generiert, damit die „alte“ Musik von teils renommierten Musikern so oft wie möglich in Linden dargeboten werden kann. „Mit der Förderung alter Kirchenmusik besetzen wir bestimmt eine Nische“, meint der Vorsitzende Hans Neubauer. „Aber es ist uns wichtig, dazu beizutragen, dass diese schöne Musik nicht in Vergessenheit gerät.“

Zwei Konzerte pro Jahr

Im Frühjahr 2004 begab es sich, dass eine Reihe Gleichgesinnter innerhalb der Gemeinde den Entschluss fassten, einen Verein zu gründen. Maßgeblich daran beteiligt war der Organist Siegfried Kühbacher, dem die Förderung klangvoller Kirchenmusik schon lange ein Anliegen ist. Auch Pfarrer Detlef Kuhn, über viele Jahre eine Instanz in Liebfrauen, unterstützte die Idee.

Der Verein formierte sich, eine Satzung wurde erstellt, und direkt das Gründungskonzert am 7. März 2004 war ein voller Erfolg. „Die Begeisterung, die uns bis heute trägt, war sofort spürbar“, erinnert sich Neubauer.

Bachs Weihnachtsoratorium wird gern aufgeführt

Seither gelang dem Verein das Kunststück, zwei Konzerte pro Jahr mit teils namhaften Künstlern auf die Beine zu stellen: eines im Frühjahr, eines im Herbst. „Das Frühjahrskonzert ist in der Regel rein instrumental mit kleiner Besetzung, während bei den Herbstkonzerten meist größere Werke mit Chor aufgeführt werden“, erzählt Vereinsmitglied Hans-Werner Boresch.

Die gleich mehrfachen Aufführungen von Bachs Weihnachtsoratorium zählen zu den Höhepunkten in der Vereinsgeschichte. Zur 150-jährigen Kirchweihe der Liebfrauenkirche kam es zu einer traumschönen Aufführung von Claudio Monteverdis Marienvesper. Auch die Schauspielerin Friederike Becht war bereits bei einer musikalischen Lesung mit zeitgenössischen Texten zu Gast.

Hans Neubauer (links) und Hans-Werner Boresch vom Förderverein Kirchenmusik Liebfrauen: etwa zwei Konzerte pro Jahr werden organisiert.
Hans Neubauer (links) und Hans-Werner Boresch vom Förderverein Kirchenmusik Liebfrauen: etwa zwei Konzerte pro Jahr werden organisiert. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Förderverein rührt die Werbetrommel

All dies organisiert sich nicht von selbst: Der Förderverein ist beständig damit beschäftigt, gute Musiker zu verpflichten, Spenden zu akquirieren und die Werbetrommel zu rühren. „Um die Konzerte bezahlen zu können, reichen die Eintrittspreise längst nicht“, sagt Neubauer. Beste Kontakte bestehen zu den Bochumer Symphonikern, deren Mitglieder regelmäßig in Liebfrauen zu Gast sind – darunter beim beliebten Stadtteilkonzert „Bosy vor Ort“.

Über eine Anschaffung ist der Verein besonders glücklich: Eine Truhenorgel, die mitten in der Kirche aufgestellt werden kann, bereichert die Konzerte seit 2007. „Das schafft viel mehr Flexibilität, weil die Orgel auf der Empore bei Konzerten doch immer weit weg ist“, meint Boresch.

Zum 15-jährigen Bestehen gibt es am Sonntag, 24. November, 17 Uhr, in der Liebfrauenkirche (Hattinger Straße 814a) eine Aufführung des „Requiems“ von W.A. Mozart. Neben dem Projektchor Liebfrauen und dem William-Byrd Ensemble sind auch Mitglieder der Symphoniker und einige Solisten dabei. Die Leitung hat Siegfried Kühbacher. Das Werk ist legendär, weil es Mozart vor seinem frühen Tod nicht vollenden konnte.

Karten (15 Euro) gibt es im Gemeindebüro Liebfrauen, bei Uhren Köhler (Hattinger Straße 795) sowie an der Abendkasse. Für Schüler und Studenten: Eintritt frei.