Stiepel. . Stadt kündigt lang ersehntes Verkehrskonzept für Stiepel an. Es soll in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Süd diskutiert werden.
Schon bis zur Sommerpause sollte sie vorliegen, die Machbarkeitsstudie „Verkehrliche Verbindung der Ruhr-Universität im Bochumer Süden“. Hinter diesem sperrigem Titel verbirgt sich jenes Verkehrskonzept, das in und um Stiepel herum sehnlichst erwartet wird. Nun ist es bald soweit. „In der nächsten Sitzung wird es uns von der Verwaltung endlich vorgelegt“, verkündete Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) bei der jüngsten Zusammenkunft der Lokalpolitiker im Uni-Center. Heißt: Am 11. Dezember ab 15.30 Uhr wird die Stadt über ihre Lösungsvorschläge für die Verkehrssituation rund um die Haarstraße informieren.
CDU verschiebt Antrag bis zur nächsten Sitzung
Aufgrund der Ankündigung des Verkehrskonzeptes für Dezember verschob die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Süd ihren Antrag bis zur nächsten Sitzung. In diesem wird von der Stadtverwaltung „eine großräumigere Betrachtung der Verkehrsprobleme“ gefordert.
Nach Ansicht der CDU liegt das Problem für die Stiepeler vor allem an der unzumutbaren Verkehrsbelastung in den angrenzenden Stadtteilen wie Wiemelhausen, Steinkuhl und Querenburg. Speziell die verkehrliche Anbindung der Uni wird in diesem Zusammenhang genannt.
Von dieser West-Ost-Verbindung geht für viele Stiepeler das ganze Unheil aus. Die Verkehre in der Umgebung haben sich verlagert, seit die Stadt im Juli 2016 auf der Haarstraße die Verkehrsführung veränderte, um einen Rechtsstreit mit einem Eigentümer zu beenden. Weil dieser einen Pachtvertrag mit der Stadt gekündigt hatte, blieb an der schmalsten Stelle der Haarstraße nur eine Breite von 4,15 Metern übrig – laut Verwaltung zu wenig für Begegnungsverkehr. Also wurde die Haarstraße aus Richtung Königsallee zur Sackgasse und von der Surkenstraße kommend zur Einbahnstraße.
Seither wird in der Nachbarschaft über zunehmenden Verkehr geklagt. Im Haarmannsbusch etwa, wo die Stadt u.a. mittels Verbotsschildern versucht, unberechtigten Durchgangsverkehr auszubremsen. Auch auf der Surkenstraße und der Kemnader Straße gab und gibt es Beschwerden von den Anwohnern.
Die Stadt sieht das alles etwas anders. Im März stellte die Verwaltung der Bezirksvertretung Süd aktuelle Verkehrszahlen vor und sprach davon, dass sich die Lage in Stiepel insgesamt entspannt habe, seit die Baustelle auf der Kosterstraße beendet ist. Den Messungen an fünf Knotenpunkten zufolge seien die Verkehrszahlen nahezu überall zurückgegangen.
Mehrere Optionen im Blick
Am Verkehrskonzept wurde aber weiterhin gebastelt. Untersucht werden darin mehrere Optionen. Ein auch von der Politik favorisierter Lösungsansatz sieht vor, die Haarstraße im westlichen Abschnitt auf 200 Metern neu und breiter zu bauen und südlich zum jetzigen Verlauf auf Höhe der Voßkuhlstraße eine Anbindung zur Surkenstraße zu bauen. Die Kosten dafür sind allerdings immens: ca. 1,3 Millionen Euro. Und die Stadt müsste Grundstücke aufkaufen. Gespräche mit Eigentümern haben allerdings schon stattgefunden. Und laut Stadt sollen einige auch Bereitschaft signalisiert haben, Teile ihrer Flächen für eine neue Verbindung von der Haarstraße zur Surkenstraße abzugeben.