Dahlhausen. . Nach zehn Jahren als Bezirkspolizist geht Ralf Heisterkamp in Rente. Viele Kinder bereiteten „ihrem“ Freund und Helfer einen rührenden Abschied.

Wie sehr der Bezirkspolizist Ralf Heisterkamp von den Kindern der Grundschule Dahlhausen gemocht wird, lässt sich leicht an seiner Verabschiedung erkennen. 160 Schüler stehen für den Beamten Spalier, jedes von ihnen mit einer Blume in der Hand. Voller Begeisterung strahlen sie dem 62-Jährigen entgegen, wollen ihn schlussendlich gar nicht mehr gehen lassen. Ein kleiner Fan hat ihm so gar einen Brief geschrieben: „Du bist der beste Polizist der Welt“, heißt es da. Heisterkamp verabschiedet sie alle: Hier schüttelt er freundlich lächelnd eine Hand, dort gibt er einen kleinen Knuff.

Beschützer für die Kleinsten

Zehn Jahre lang war Ralf Heisterkamp für die Verkehrssicherheit der Schüler im Bezirk verantwortlich. Fünf Schulen betreute er. So stand er beispielsweise regelmäßig an der Ampel vor der Grundschule Dahlhausen und achtete darauf, dass die Schützlinge gut über die Straße kommen: „Es ging mir darum, den Autofahrern zu zeigen: Hey, hier ist ein Polizist“, erzählt er. Denn, sehr zu seinem Ärger und dem seiner Kollegen, ist an der Dr.-C.-Otto-Straße trotz Schulen, Kita und Altenheim 50er-Zone – eine Gefahr für älteren, vor allem aber für die jüngsten Passanten.

In den ersten Schuljahren erkundete Rald Heisterkamp mit den Kindern die Gegend mit all ihren Gefahrenstellen, im dritten und vierten Schuljahr lehrte er die Heranwachsenden Verkehrssicherheit. Besonders zeichnete ihn dabei offenbar sein Gemüt aus: „Er hat so eine beruhigende, herzliche Art“, sagt die kommissarische Schulleiterin Christiane Meier.

Ein offenes Ohr im Bezirk

Ralf Heisterkamp war als Bezirkspolizist nicht nur für die Schulen verantwortlich, sondern sorgte auch bei den regionalen Festen wie dem Rosenmontagszug oder der Lindener Meile für Sicherheit. „Außerdem ging es mir darum, ein offenes Ohr für jede Person zu haben“, sagt er.

Bei seinen Aufgaben ließ er auch mal Fünfe gerade sein. Beispielsweise, wenn es um die stillgelegte Eisenbahnbrücke an der Ruhr ging. Die nutzen die Jugendlichen im Sommer regelmäßig, um ins Wasser zu springen. „Pro Sommer hatte ich sicher zehn Gespräche, dass sie das nicht dürfen, wohlwissend, dass, sobald ich weg bin, sie wieder springen“, sagt er schmunzelnd.

Renteneintritt extra für die Schüler verschoben

Nicht immer war Ralf Heisterkamp als Bezirkspolizist unterwegs. Zuerst arbeitete er 15 Jahre im Norden als Streifenpolizist, danach 15 Jahre bei der Kripo. Erst in den letzten zehn Jahren kümmerte er sich um die Belange der Bürger im Südwesten.

Privat hat Ralf Heisterkamp drei eigene Kinder und vier Enkelkinder. Eigentlich hätte er schon vor einem halben Jahr, mit 62 Jahren, in den Ruhestand gehen sollen. Er verlängerte jedoch, um das Schuljahr mit den Schülern zu beenden.

Ab August kann Ralf Heisterkamp nun die Uniform in den Schrank hängen. Von dem Blumenmeer am Freitag zu seiner Verabschiedung ist der Bezirkspolizist sichtlich gerührt: „Das war sehr intensiv“, sagt ein bewegter Ralf Heisterkamp. Auf seinen Ruhestand freut sich der Polizist trotz allem: „Vor allem darauf, nicht mehr so auf die Uhr schauen zu müssen“, gesteht er.

Ganz von der Schule loslassen wird Rald Heisterkamp allerdings nicht. An der Grundschule Dahlhausen, der Köllerholz-Schule und der Grundschule Leithe wird er jeweils eine AG leiten. Den Schülern bleibt er also trotz Ruhestand weiter erhalten.