Bochum-Dahlhausen. . Am Freitag endet die Ära Jürgen Uschmann an der Grundschule Dahlhausen. Kolleginnen und Schüler bereiten ihrem Chef einen bewegenden Abschied.
Die vielen, vielen Kinderschuhe in der Umkleide deuten es an: In der Sporthalle muss mächtig was los sein. Und in der Tat: Die ganze Grundschule (Dr.-C-Otto-Straße) ist dort versammelt. Schüler, Lehrerinnen, einige Eltern, auch Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD) und Schulrat Gerhard Blaschke aus Arnsberg sind gekommen. Mittendrin Schulleiter Jürgen Uschmann, um den sich in diesen Tagen alles dreht. Denn er sagt zum Ende dieser Woche Tschüss.
Nach 32 Jahren verlässt Jürgen Uschmann „seine“ Schule, weil er mit 65 Jahren das Rentenalter erreicht hat. 1985 fing er hier an, als ganz normaler Lehrer. Nach neun Jahren wurde er Konrektor, später Chef der Schule.
Chef, so wird Uschmann auch in dieser Feierstunde in der Turnhalle genannt. Von den Kolleginnen, von den Kindern. Es ist immer liebevoll gemeint, aber auch mit viel Respekt verbunden. Karin de Goede, die zusammen mit Christiane Meier kommissarisch die Leitung der Schule übernehmen wird, dankt ihrem Noch-Vorgesetzten in einer kurzen Rede für „sein immer offenes Ohr, seine Toleranz, seine ganz eigene Art“ und schließt mit den Worten „Chef, et war schön“.
Kolleginnen loben Gelassenheit und guten Führungsstil
Warme Worte für Jürgen Uschmann finden auch die anderen Kolleginnen. Christiane Meier hebt seinen Humor und den guten Führungsstil hervor: „Unter ihm konnten wir uns alle entfalten.“ Dagmar Gutmann findet Uschmanns Ruhe und Gelassenheit wunderbar: „Dadurch hat er uns sehr geholfen, mit Stress umzugehen.“
Auch bei den Kindern scheint die Art des Rektors gut angekommen zu sein. Mit viele Liebe und Engagement tragen sie in der Turnhalle Lieder vor und feiern ihren Schulleiter mit „Herr-Uschmann“-Sprechchören und der La-Ola-Welle. Und sogar die vielen Grußworte „ertragen“ sie ganz geduldig.
400.000 Euro für die Sanierung der Schule
Bezirksbürgermeister Marc Gräf lobt in seiner Laudatio, dass in der Grundschule stets das Wohl der Kinder im Vordergrund stehe. Er muss es wissen, bekamen doch auch seine beiden Kinder hier das Rüstzeug für das spätere Leben mit auf den Weg. Als Politiker verkündet er die frohe Kunde, dass der Bezirk Südwest 400.000 Euro locker macht, die in Dach, Fassaden und neue Fenster investiert werden.
Schulrat Gerhard Blaschke hebt Jürgen Uschmanns Verbundenheit mit dem Stadtteil und die prägende Wirkung auf Dahlhausen hervor und wünscht für den Ruhestand vor allem Gesundheit. Das kann Uschmann gut gebrauchen, denn er hat viel vor: „Lesen, Sport, Kultur, Natur, Deutschland bereisen und mich um die Familiengeschichte kümmern – alles ohne Zeitdruck.“
Er werde „immer mit einem guten Gefühl an die Zeit an der Grundschule zurückdenken“ und ihr sicherlich ab und zu einen Besuch abstatten. „Zu einigen Veranstaltungen wurde ich schon eingeladen“, freut er sich.