Bochum. . Zum ProBO-Start haben uns 1157 Leser ihre Meinung zum Lokalteil gesagt. Hier stellen wir die Ergebnisse und unsere ersten Schritte vor.

Als Offensive für unsere Leser – so verstehen wir ProBO, das „Projekt Bochum“. Die Lokalredaktion will ihre Arbeit wie berichtet noch stärker an den Bedürfnissen ihrer Leser ausrichten. Dazu möchten wir überprüfen, welche Themen Ihnen wichtig sind. Wir haben darum zum ProBO-Auftakt im Juli eine schriftliche Befragung unserer Abonnenten gestartet und einen Fragebogen abgedruckt. 1157 Leser der Bochumer Ausgabe – deutlich mehr als erhofft – haben mitgemacht (Details zur Erhebung und alle Einzelergebnisse finden Sie hier).

Nochmals: Herzlichen Dank allen Teilnehmern! Ihr Votum wird uns Auftrag und Orientierung sein.

Hier stellen wir Ihnen nun die wichtigsten Ergebnisse in allen Einzelheiten vor und erklären, was wir daraus ableiten.

Themenwunsch: Probleme der Bürger und Politik

Dass ein Großteil der Teilnehmer häufiger „Probleme der Bürger“ thematisiert sehen möchte (siehe Grafik unten), hatten viele Redaktionsmitglieder erwartet. Überraschender war für einige das eindeutige Votum für noch mehr kommunalpolitische Berichterstattung im Blatt. Über den deutlichen Themenwunsch hinaus gaben 41,2 Prozent an, dass in der WAZ aus ihrer Sicht zu wenig über „Kommunalpolitik“ steht.

Erste Schritte: Als erste Reaktion auf diese beiden Themenerwartungen entwickeln wir einen aufwendigen Städte-Vergleich. Er soll zeigen, wie das Handeln von Stadträten und Verwaltungen Bürger und ihre Finanzen direkt betrifft – und wie die Entscheider in anderen Kommunen vorgehen.

Darüber hinaus möchten wir auf unserer lokalen Bürgerseite 2 noch gezielter die Perspektive der Bochumer einnehmen, ihnen zuhören und für sie kritisch nachhaken.

Zu wenig über die Natur, zu viel über Integration

Keinesfalls ausruhen werden wir uns auf dem Meinungsbild, wonach der Umfang der Berichterstattung zu den meisten Themen einer Mehrheit „Genau richtig“ erscheint. Sogar den Gesamtumfang der Artikel zum Themenkomplex „Integration (Flüchtlinge, Migration)“ ist für 55 Prozent der Befragten angemessen. Gleichwohl kreuzten hier mit Abstand die meisten Teilnehmer, 16 Prozent, die Antwortmöglichkeit „Zu viel“ an.

Oben auf der Liste häufiger vermisster Themen („Zu wenig“) stehen indes Sicherheit/Ordnung, Verkehr und – überraschend an der Spitze – Natur/Umwelt.

Erste Schritte: Wir beraten, wie wir Ihnen im Alltag und über aktuelle Anlässe hinaus mehr Informationen zu diesen Themen bieten können.

Auf dem Zettel haben wir so auch das nicht nur in dieser Umfrage geäußerte Interesse an Bochumer Stadtgeschichte: Wir brüten bereits über einer Serienidee.

Offene Frage: Über 300 Kommentare und Anmerkungen

Besonders freut uns, dass über 300 Teilnehmer die offene Frage genutzt haben, um Kritik und Lob, Anregungen und Themenwünsche an uns zu adressieren. Hier wird erneut deutlich, wie wichtig der großen Mehrheit die Berichterstattung aus den Stadtteilen ist und wie sehr sich viele Leser mehr positive Inhalte wünschen.

Erste Schritte: Auch darum finden Sie seit Oktober jeden letzten Samstag im Monat unsere „Seite der guten Nachrichten“ im Lokalteil. Darauf kommen immer auch Vertreter der Kirche zu Wort; immerhin acht Befragte hatten von sich aus mehr kirchliche Themen angeregt.

Viel Kritik an den Leserbriefen

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So anspruchsvoll wie die Suche nach guten Nachrichten ist für uns die Bearbeitung der Leserbrief-Spalte auf der Bürgerseite 2 des Lokalteils. 34-mal haben Befragte von sich aus die Leserbriefe kritisiert.

Drei Beispiele: „Immer die selben Schlaumeier!“, „Die ewig selben Leserbriefschreiber nerven“, „Soll das etwa Meinungsvielfalt sein?“

Erste Schritte: Wir prüfen, wie wir eine größere Autorenvielfalt in der Leserbriefspalte erreichen können. Ein Problem: Immer weniger Leser schreiben uns.

Was halten Sie von den Ergebnissen?

Was sagen Sie zu den Umfrageergebnissen? Was möchten Sie zur WAZ in Bochum noch loswerden? Unser Interesse an Ihrer Sicht auf die WAZ ist dauerhaft – wir möchten mit Ihnen im Austausch bleiben! Also mailen Sie uns an ProBO@waz.de oder rufen Sie uns an: 0234/966-1433.

Wir versichern Ihnen: Wir sortieren keine Leserbriefe aus, nur weil uns Meinungen nicht passen. Im Gegenteil: Jeder Beitrag ist uns willkommen!

Also schicken Sie uns Ihre Kommentare zu aktuellen und anderen Bochumer Themen: mit der Post (WAZ-Lokalredaktion, Huestraße 25, 44787 Bochum), als E-Mail (redaktion.bochum@waz.de) oder Facebook-Direktnachricht (@WAZBochum). Oder rufen Sie uns direkt in der Redaktion an: unter 0234/966-1433.

Mehr Stadtteilberichte für alle – daran arbeiten wir

Unsere neue Statistik-Serie über die 30 Bochumer Stadtteile stößt zu unserer Freude bei vielen Lesern auf großes Interesse. Auch die Umfrageergebnisse bekräftigen eindrucksvoll: Die Mehrheit der Bochumer will wissen, was vor der eigenen Haustür los ist.

Über 96 Prozent der Befragten sind Berichte aus ihrem Stadtteil „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Für Neuigkeiten aus anderen Ortsteilen gaben dies 57,7 Prozent an.

Kein anderes Thema wurde obendrein auf unsere offene Frage hin häufiger thematisiert: 89-mal war Befragten die Stadtteilberichterstattung ein Anliegen. Viele fordern, was diese Leserin schreibt: „Ich würde gerne jeden Tag aus allen Stadtteilen lesen!“

Erste Schritte: Genau daran arbeiten wir mit der WAZ-Chefredaktion und allen Abteilungen des Verlages seit mehreren Wochen intensiv. Es ist uns wichtig, diesen Leserwunsch langfristig und systematisch zu berücksichten. Darum bitten wir Sie noch um etwas Geduld.

Gefragt: Medizinforum, Termine und Frage des Tages

Ihre Gesundheit – ist unser Thema. Dass wir mit diesem Motto goldrichtig liegen, zeigt Platz eins der WAZ-Medizinforen beim Ranking unserer Rubriken. Die logische Folge: Das Programm für 2018 steht.

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Ganz offensichtlich unterschätzt haben wir die „Frage des Tages“, die wir im Sommer auf Eis gelegt hatten. Als allererste Reaktion auf das Ergebnis unserer Leserbefragung ist sie mittlerweile, gemeinsam mit anderen Formaten, die persönliche Einschätzungen und Anregungen von Lesern zum Inhalt haben, wieder im Blatt.

Überrascht hat uns, dass Sie so wenig Wert auf unsere Meinung legen. Wirklich glauben wollen wir das nicht. Wir nehmen das Ergebnis auf jeden Fall zum Anlass, in unseren Kommentaren noch deutlicher zu werden, mehr Klartext zu schreiben und Haltung zu beweisen.

Übersicht: alle Ergebnisse der Leserbefragung in Bochum