Hofstede. . Hofsteder Stadtteilspaziergänger fordern eine eigene Begegnungsstätte. Als Objekt ausgeguckt: ein zum Abriss freigegebenes Hausmeisterhäuschen.

Seit Jahren klagen Hof­steder Bürger, dass ihnen eine Begegnungsstätte fehlt. Auch die Stadtteilspaziergänger, die sich jeden Montag treffen, um eine Runde durch den Stadtteil zu drehen, wünschen sich einen eigenen Treff speziell für ältere Leute. Doch sie wollen es nicht beim Klagen belassen und werden jetzt selbst aktiv. Ein passendes Objekt haben sie sich auf ihren Touren schon ausgeguckt: das ehemalige Hausmeisterhäuschen neben der Emil-von-Behring-Grundschule.

Die Abrisspläne nach Möglichkeit verhindern

Das Gebäude an der Braunsberger Straße 29 steht seit gut einem Jahr leer. Zuvor haben hier syrische Flüchtlinge gelebt. Da sich das Haus offenbar in einem schlechten Zustand befindet, eine Sanierung sowohl aufwändig als auch teuer wäre, das Schulverwaltungsamt keine Verwendung mehr hat und es offenkundig auch sonst von Seiten der Stadt keine Nutzungsidee gibt, soll es abgerissen werden.

Die Hofsteder Stadteilspaziergänger haben davon gehört – und wollen die Abrisspläne nach Möglichkeit verhindern. Denn sie – und viele andere Senioren im Stadtteil – könnten das Häuschen sehr gut gebrauchen. Die Räumlichkeiten, die den Hofstedern aktuell als Begegnungsstätte dienen, sind nicht mehr als Behelfslösungen.

Stadt prüft nach SPD-Anfrage

Ins Johanneshaus können sie nur ab 16.15 Uhr, wenn die Tagespflege ihre Türen schließt – und dann auch nur in Begleitung von Quartiersmanagerin Heike Rößler. Diese ist gerne dazu bereit, steht aber angesichts einer halben Stelle natürlich nicht immer zur Verfügung. In einem eigenen Treff könnten die Senioren Veranstaltungen den ganzen Tag über anbieten.

Bürgertreff als Voraussetzung für Engagement

Quartiersmanagerin Heike Rößler begrüßt das Vorpreschen der Stadtteilspaziergänger: „Toll, wie sich hier bürgerschaftliches Engagement breit macht. So ein Bürgertreff ist aber auch die Voraussetzung dafür. In dem Haus steckt viel Potenzial, allein wegen des Standortes."

Für Stadtteilspaziergänger Friedhelm Hohlbein ist so ein Treff wichtig, „um die Nachbarschaftshilfe noch besser zu organisieren, damit wir das Älterwerden im Stadteil angenehmer machen können“. Sein Ziel: Senioren von der Couch holen.

Städtischer Kinder- und Jugendtreff an der Riemker Straße zu weit weg

Bleibt noch der städtische Kinder- und Jugendtreff an der Riemker Straße, wo das Stadtteil-Café beheimatet ist. „Die Räume sind für ältere Menschen einfach nicht geeignet“, sagt Stadtteilspaziergängerin Gisela Hoffmann. „Die Toiletten sind nur über eine Treppe zu erreichen, dazu müssen wir bei den Cafés immer die Möbel hoch und runter tragen. Und der Treff liegt ziemlich weit ab.“

Anfrage an den Planungsausschuss gerichtet

Von daher bietet es sich aus Sicht der Hofsteder Senioren geradezu an, das Hausmeisterhäuschen wieder flott zu machen. Unterstützung erhalten sie von der SPD. Der Ortsverein findet den Standort ebenfalls perfekt für ein Bürgerhaus. Daher haben die Genossen auch schon im Planungsausschuss Ende Januar eine Anfrage hinsichtlich der Machbarkeit an die Verwaltung gerichtet. Aufgrund dieser Anfrage „prüft die Verwaltung nun, ob, wie und mit welchen verbundenen Kosten eine Weiternutzung des Häuschens möglich wäre“, teilt Stadtsprecherin Katrin Müller mit. „Sobald die Prüfung abgeschlossen ist, wird diese der Politik vorgelegt, die dann letztendlich über eine mögliche Weiternutzung entscheiden wird.“