Dahlhausen. Die Kirche besticht durch ihre einladende Atmosphäre und allgemein anerkannte Akustik. Neben der Gemeindenutzung soll sie auch für kulturelle Zwecke genutzt werden. Ein Frühjahrskonzert des Gesangsvereins MGV Osterholz begeisterte die Zuschauer.

Die Auflösung von Pfarreien und Schließung von Kirchen im Rahmen der Umstrukturierung im Ruhrbistum waren vor zweieinhalb Jahren keine erfreulichen, aber finanziell und personell wohl notwendigen Entwicklungen. Viele so genannte „weitere Kirchen“ wurden umfunktioniert oder stehen sogar zum Abriss an. Aber in Dahlhausen steht eine Kirche mit dem stolzen Namen St. Michael, gut sichtbar aus dem Ruhrtal, vor einigen Jahren erst vollständig restauriert, die durch ihre Bauweise im Inneren eine besonders einladende Atmosphäre ausstrahlt und über eine allgemein anerkannte Akustik verfügt. Diese Kirche wird keinen Bagger sehen. Sie ist ebenso wie die evangelische Lutherkirche, die im nächsten Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert – ein prägender Bestandteil des Ortsbildes. Von der Akustik schwärmen sogar die Bochumer Symphoniker, die in St. Michael schon zweimal gastierten.

Ältester Gesangsverein des Südwestens lädt zum Frühjahrskonzert

Der Gedanke, sie neben der Nutzung durch die rumänisch-orthodoxe Gemeinde an den Sonntagen auch für andere kulturelle Auftritte nutzbar zu machen, steht schon seit einem Jahr im Raum und hat prominente Fürsprecher. Jetzt erfuhr dieser Gedanke eine eindrucksvolle Bestätigung. Erstmals lud der älteste Gesangsverein des Südwestens, der MGV Ostholz 1898, unter seinem Dirigenten Dr. Hans-Werner Boresch zu seinem Fühjahrskonzert in die Kirche ein. Der Versuch ist gelungen.

Rund 200 Besucherinnen und Besucher waren begeistert, sowohl vom Programm, als auch von der Atmosphäre. Der Chorraum trägt die Klänge hervorragend in den gesamten Kirchraum. Das ließ sich später auch Dirigent Boresch von Besuchern bestätigen. Er hatte bei seiner Programmerstellung Werke von so bekannten Komponisten wie Carl Maria von Weber, Albert Lortzing, Oscar Strauß, Johann Strauß, Franz von Supeé und Frederick Loewe eingebaut, die bei den Zuhörern auch bestens ankamen, weil sie über einen großen Bekanntheitsgrad verfügen.

Fröhliche Lieder und jede menge Applaus

Das „Wanderlied“ von Carl Maria von Weber, „Heiterkeit und Fröhlichkeit“ von Albert Lortzing, „Leise, ganz leise“ von Oscar Strauß und das „Fassbinderlied“ von Franz von Suppé brachten eine kaum geahnte Stimmung in die Kirche, vor allem in Verbindung mit den Instrumentalisten Andrea Boresch, Querflöte, Tetyana Kagan, Klavier, Ludmyla Adamanko, Violine, und Bernd Wolf, Kontrabass, und den Solisten Dieter Siegmund, Tenor, Ralph Lehmkühler Bariton, Manfred Marx und Dietmar Hausherr, Bass-Bariton.

Für die Vorträge „Leichtes Blut“ von Johann Strauß, „Mit `nem kleinen Stückchen Glück“, „Wäre das nicht wunderschön?“, „In der Straße wohnst du“ und „Bringt mich pünktlich zum Altar“ aus My Fair Lady - alle von Frederick Loewe-, ebenfalls von Chor und Instrumentalisten gemeinsam vorgetragen, gab es ganz großen Applaus.