Duisburg-Buchholz. Er hat sich bislang einen Namen als Manager in der Katholischen Kirche, ob im katholischen Stadtverband Duisburg oder im Kindertagesstätten-Zweckverband des Ruhrbistums, gemacht: Jürgen Haberl. Seit 1. März aber steht der Seelsorger im Vordergrund.

Einen Namen hat Jürgen Haberl (57) bislang als Manager in der Katholischen Kirche, ob im katholischen Stadtverband Duisburg oder im Kindertagesstätten-Zweckverband des Ruhrbistums. Seit 1. März aber steht der Seelsorger Haberl im Vordergrund. Denn seitdem verstärkt er das Seelsorger-Team der Pfarrei Sankt Judas Thaddäus als Diakon.

Diakon freilich ist der Wanheimerorter schon seit 1990, bislang „mit Zivilberuf“, also nebenamtlich. Im Duisburger Süden geht er diesem Amt jetzt hauptamtlich nach - mit einer halben Stelle. Er löst Gemeindereferentin Maria Waldner ab, die schon im letzten Jahr nach Bochum wechselte. Die andere Hälfte seiner Arbeitszeit widmet er künftig der geistlichen Betreuung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum.

Bei der Einführung des neuen Diakons (l.) zelebrierte Pfarrer Roland Winkelmann die Wandlung. Foto: Lars Fröhlich/WAZ-FotoPool
Bei der Einführung des neuen Diakons (l.) zelebrierte Pfarrer Roland Winkelmann die Wandlung. Foto: Lars Fröhlich/WAZ-FotoPool © WAZ FotoPool

Ob ihm der Umstieg vom Macher zu jemandem, der hauptsächlich vorbetet und zuhört, schwer fällt, wollen wir wissen. „Überhaupt nicht“, sagt der Familienvater. „Ich habe den Verwaltungsdienst gerne gemacht, aber schon dabei das Seelsorgliche nie aus den Augen verloren.“ Das sei angesichts der Umbrüche damals auch sehr wichtig gewesen. „Jetzt aber bin ich für Menschen da, die unversorgt sind - im mehr als materiellen Sinne.“ Für die, die nicht nur in der Kirche am Rande stehen oder sich so fühlen, Geschiedene etwa, und für die, die es auch in der Gesellschaft sind, die Kranken, Gebrechlichen und Behinderten.

Priestermangel

Bereits in den 1980er Jahren absolvierte er die zur Weihe erforderlichen Studien und diente zuletzt in seiner Heimatgemeinde Sankt Michael/Petrus Canisius, wo er predigte, taufte, traute und beerdigt hat. Das macht er künftig in großem Stil in Buchholz, hilft aber angesichts des Priestermangels auch in den anderen Gemeinden des Südens aus.

Beruflich war der Sohn eines Eisenbahners aus Lingen/Ems zunächst in die Fußstapfen des Vaters getreten und 1973, nach dem Abitur, auch Bundesbahner ge­wor­den, allerdings im Verwaltungsdienst. 1978 wechselte er aber in den Dienst einer Ge­meindeverwaltung im Münsterland. „Ich war immer kirchlich engagiert“, erzählt Ha­berl, „habe Ferienlager und Jugendfreizeiten organisiert.“

Leiter der Jugendburg in Gehmen

Als das Bistum Münster 1983 jemanden suchte, der verwalten und trotzdem mit Jugendlichen umgehen kann, bewarb Haberl sich und be­kam den Posten als Leiter der Jugendburg in Borken-Gehmen. 1993 wechselte er als Ge­schäftsführer zum katholischen Stadtverband nach Duisburg. Der wurde Ende 2006 aufgelöst. Haberl fand ein neues Betätigungsfeld als Vize-Chef beim Kita-Zweckverband in Essen und zuletzt, seit 2009, als Ge­schäftsführer der „Werkkiste“, einer katholischen Einrichtung der Jugendberufshilfe in Marxloh.