Bochum. . Der Gesundheitscampus in Querenburg wächst weiter. Zum Jahreswechsel 2016/17 soll das erste neue Gebäude mit 130 Mitarbeitern des Landeszentrums Gesundheit bezogen werden. Insgesamt 140 Millionen Euro werden in das neue Kompetenzzentrum für die Gesundheitsverwaltung in NRW investiert.

Der Gesundheitscampus wächst weiter. Neben dem Neubau der Hochschule für Gesundheit (HSG) haben die Erdarbeiten für den Bauteil A begonnen, in dem ab 2017 mehrere Landeseinrichtungen mit mehr als 300 Beschäftigten Platz finden werden.

„Kompetenzzentrum“ in Querenburg

Bochum, genauer: Querenburg zum Kompetenzzentrum für die Gesundheitsverwaltung in NRW zu machen: Dieses Ziel hat sich die Landesregierung mit dem Gesundheitscampus gesetzt. Der Start des 140-Millionen-Projektes ging kräftig daneben: Die Fertigstellung der bundesweit ersten staatlichen Hochschule für Gesundheitsberufe verzögert sich – wie berichtet – um ein Jahr. Die HSG muss bis zum Wintersemester 2015 mit ihrem Provisorium an der Universitätsstraße Vorlieb nehmen.

Die Mehrkosten für den 75-Millionen-Neubau können derzeit noch nicht beziffert werden. Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) macht das niederländische Elektrotechnik-Unternehmen Imtech maßgeblich für den Verzug verantwortlich. Es geht um den Brandschutz. Imtech steht u.a. auch beim Berliner Flughafen-Desaster BER und bei der jüngst verschobenen Eröffnung eines Einkaufszentrums in Hagen massiv in der Kritik.

Von der Haushaltssperre nicht betroffen

Ungeachtet der Probleme beim Hochschulbau (Bauteile B und C mit Hörsaal und Mensa) haben die Vorbereitungen für den weiteren Campus-Ausbau begonnen. „Die Erdarbeiten für den Bauteil A sind planmäßig gestartet. Die ersten Ausschreibungen sind erfolgt“, berichtet Arndt Winterer, Direktor des Landeszentrums Gesundheit, im WAZ-Gespräch. Von der Haushaltssperre der Landesregierung sei das Projekt nicht betroffen: „Das war zum Glück vorher auf der Schiene.“

Bauherr ist wiederum der BLB. 15 Millionen Euro werden in das Gebäude investiert, das zum Jahreswechsel 2016/2017 bezogen werden soll. Das Landeszentrum mit dann 130 Mitarbeitern wird ebenso als Mieter einziehen wie mehrere weitere Behörden und Einrichtungen der NRW-Gesundheitsverwaltung.

Hoffen auf Investoren

2016, so die Planung, soll der Bauteil D folgen: ein Forschungszentrum für molekulare Protein-Diagnostik (PURE) der Ruhr-Universität. 48 Millionen Euro sind dafür bereits bewilligt.

Gehofft wird auf weitere Ansiedlungen auf dem „Gesundheitscampus Süd“, wie der Biomedizinpark offiziell heißt. Seit Eröffnung des Kompetenzzentrums für Gesundheitsfachberufe und der Aesculap-Akademie Anfang 2013 haben sich keine Investoren niedergelassen. „Mit Interessenten wird verhandelt“, heißt es seit Monaten bei der städtischen Wirtschaftsförderung, die die rund 55 000 Quadratmeter umfassenden Flächen vermarktet.