Bochum. Beim Bau der Hochschule für Gesundheit (HSG) in Bochum drohen erhebliche Mehrkosten. Der Termin für die Fertigstellung ist nach wie vor ungewiss. Die HSG befürchtet, erst im Herbst 2015 umziehen zu können, und hat weitere Räume angemietet.

In diesen August-Tagen sollte der Wechsel erfolgen. 20 Monate nach Baubeginn sollte die Hochschule für Gesundheit (HSG) samt Mensa und Veranstaltungszentrum auf dem Gesundheitscampus in Querenburg bezugsfertig sein. So hatte es der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) zugesichert. Das Provisorium an der Universitätsstraße hätte nach vier Jahren ausgedient.

Doch im Mai die „Hiobsbotschaft“ (Vizepräsident Werner Brüning): „Die Übergabetermine sind nicht einzuhalten“, teilte der BLB mit. Mit einer Fertigstellung sei erst im Dezember 2014 zu rechnen.

Start zum Sommersemester 2015 angepeilt

Als einen Grund für die Verzögerung führt der BLB Probleme beim Brandschutz an. Nach WAZ-Informationen steht dabei die Firma Imtech im Fokus, die sich auch beim Bau der Fachhochschule Bielefeld (zwei Jahre Verzug, 100 Mio. Euro Mehrkosten) heftiger Kritik erwehren muss und beim Desaster des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg öffentlich benannt wird.

Auf WAZ-Anfrage bestätigt BLB-Sprecherin Katrin Börstinghaus, dass Imtech am Neubau in Querenburg beteiligt ist: „Die Probleme bei den Gewerken Brandschutz und Elektro führen weiter zu Behinderungen. Wir halten jedoch an dem Ziel fest, dass die Hochschule die Inbetriebnahme zum Sommersemester 2015 realisieren kann. Sollten durch die Verzögerungen Mehrkosten entstehen, wird der BLB prüfen, ob diese auf die Verursacher umgelegt werden können“.

Teure Mieten fürs Provisorium

Das HSG-Präsidium verlangt Klarheit. Am 9. September werden Vertreter des BLB zum Gespräch erwartet. „Wir wollen eine verbindliche Zusage, dass es beim Dezember bleibt“, so Brüning. Sichert BLB diesen Termin zu, fasse die Hochschule einen Umzug im Februar/März 2015 ins Auge. Bleibt die Zusage aus, komme ein Wechsel erst zum Beginn des Wintersemesters im Oktober in Betracht.

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Statt Kistenschleppen ist aktuell Krisenmanagement gefragt. In einem Monat starten 800 Studierende ins neue Semester. Zum Glück hat sich die HSG eine Option auf alle angemieteten Räume bis Ende 2015 gesichert. Die Verträge sowohl für das Hauptgebäude als auch für die Außenstellen im Autohaus Lueg, in der Arbeitsagentur und am Glockengarten laufen somit weiter. Für die 50 Studenten des neuen Studiengangs „Gesundheit und Diversity“ wurden für ein Jahr 400 Quadratmeter im Verdi-Gebäude an der Universitätsstraße angemietet. Mehrkosten: 100.000 Euro.