Bochum. Das Medizinische Qualitätsnetz (MedQN) in Bochum hat eine Aufklärungskampagne zum Ebola-Virus gestartet. Alle 450 Arztpraxen der Stadt sollen Handlungsempfehlungen für einen Ebola-Verdacht erhalten. Oberste Prämisse: einen möglichen Patienten sofort zu isolieren.

„Wir wollen alle niedergelassenen Ärzte in Bochum für dieses lebenswichtige Thema sensibilisieren“: Das Medizinische Qualitätsnetz (MedQN) hat eine Aufklärungskampagne zum Ebola-Virus gestartet.

Tausende Menschen sind in Afrika an der Infektionskrankheit gestorben. „Über Reisende oder Flüchtlinge könnten auch wir jederzeit mit der Epidemie in Berührung kommen. Dafür gilt es rechtzeitig vorzusorgen“, sagt der stellvertretende MedQN-Vorsitzende Dr. Christian Möcklinghoff.

Unberechtigte, aber zunehmende Sorge

In dieser Woche wurden die 140 Fach- und Hausarztpraxen, die dem Netzwerk angehören, mit Handlungsempfehlungen ausgestattet. Alle weiteren der 450 niedergelassenen Ärzte in Bochum sollen über das Hausärztenetz und die Kassenärztliche Vereinigung darüber informiert werden, wie sich ein Ebola-Verdacht (möglicherweise schon bei der telefonischen Anmeldung) äußert und was zu tun ist. Oberste Prämisse: den Patienten sofort zu isolieren.

Das Gesundheitsamt begrüßt die Initiative des Netzwerks. „Je besser die niedergelassenen Ärzte über Ebola unterrichtet und vorbereitet sind, umso besser“, betont Dr. Ingrid Rihs, im Gesundheitsamt für Hygiene und Infektionsschutz zuständig. Die jüngsten Verdachtsfälle in Europa und die in dieser Woche bekannt gewordene mutmaßlich erste Infektion in Spanien hätten „zu einer zwar unberechtigten, aber zunehmenden Besorgnis“ in der Bevölkerung geführt, so Dr. Rihs. „Die Ängste sind da. Sachliche Informationen sind gerade in diesen Tagen wichtig und richtig“ – selbst wenn die Wahrscheinlichkeit eines Ebola-Falls in Bochum denkbar gering sei.

Ein begründeter Verdacht liegt laut Robert-Koch-Institut bei Personen vor, die in den letzten 21 Tagen aus Ländern mit Ebola-Erkrankungen eingereist sind, Fieber haben und vor Ort Kontakt zu Erkrankten, Verstorbenen oder kranken Tieren gehabt haben. Möcklinghoff: „Wer das als Arzt weiß und beherzigt, trägt dazu bei, die todbringende Epidemie zu bekämpfen.“