Düsseldorf. Zuletzt reiste ein Ebola-Infizierter aus Afrika in die USA ein. Welcher Gefahr waren dabei andere Flugpassagiere ausgesetzt? Das Risiko, sich im Flugzeug zu infizieren, ist gering, so Tropenmediziner Tomas Jelinek. Die Airlines kontrollieren streng. Doch eine mögliche Gefahr besteht trotzdem.

Flugreisende müssen keine Angst haben, sich an Bord eines Flugzeugs mit Ebola zu infizieren. "Selbst wenn sie sich in einen Sitz hineinsetzen, auf dem ein Ebola-Kranker saß, ist eine Ansteckung höchst unwahrscheinlich", sagt Prof. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin (CRM). Das Virus könne außerhalb des menschlichen Körpers nicht lange überleben. Hinzukommt, dass es im Frühstadium der Erkrankung kaum übertragbar sei, sondern erst, wenn akute Symptome auftreten. Und in diesem Fall sei es wiederum sehr unwahrscheinlich, dass ein Erkrankter überhaupt an Bord einer Maschine gelassen wird.

Strenge Kontrollen an Flughäfen

Tatsächlich kontrollieren die Behörden in Westafrika den Flugverkehr angesichts der Ebola-Epidemie mittlerweile streng. Passagiere, die etwa über Monrovia oder Freetown ausreisen wollen, werden an den Flughäfen auf ihre Körpertemperatur geprüft. Wenn Infizierte überhaupt an Bord eines Flugzeug kommen, dann in der Regel, bevor sie Krankheitssymptome zeigen. Zuletzt war ein Ebola-infizierter Mann aus Liberia mit einem Flugzeug in die USA eingereist. Die Krankheit wurde erst in den Vereinigten Staaten diagnostiziert.

Ebola-Fieber ausgebrochen

In Uganda sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums des oftafrikanischen Landes 16 Menschen am Ebola-Fieber gestorben. (Foto:afp)
In Uganda sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums des oftafrikanischen Landes 16 Menschen am Ebola-Fieber gestorben. (Foto:afp) © AFP
Insgesamt sei das Virus bisher bei 51 Menschen nachgewiesen worden, teilte ein Ministeriumssprecher mit. (Foto:afp)
Insgesamt sei das Virus bisher bei 51 Menschen nachgewiesen worden, teilte ein Ministeriumssprecher mit. (Foto:afp) © AFP
Die Epidemie brach in der Nähe der Grenze zum Kongo aus. (Foto:afp)
Die Epidemie brach in der Nähe der Grenze zum Kongo aus. (Foto:afp) © AFP
Dort war es vor einigen Wochen ebenfalls zu einem Ausbruch des mit inneren Blutungen einhergehenden Fiebers gekommen. (Foto:afp)
Dort war es vor einigen Wochen ebenfalls zu einem Ausbruch des mit inneren Blutungen einhergehenden Fiebers gekommen. (Foto:afp) © AFP
Die betroffenen Dörfer lagen allerdings mim Landesinneren, nicht in der Nähe der ugandischen Grenze. (Foto:afp)
Die betroffenen Dörfer lagen allerdings mim Landesinneren, nicht in der Nähe der ugandischen Grenze. (Foto:afp) © AFP
Nach Angaben des Gesundheitsministriums in Kampala wurden bereits Quarantänestationen zur Isolierung der Patienten eingerichtet. (Foto:afp)
Nach Angaben des Gesundheitsministriums in Kampala wurden bereits Quarantänestationen zur Isolierung der Patienten eingerichtet. (Foto:afp) © AFP
Ein Krisenplan trat in Kraft, Kontaktpersonen der Ebola-Infizierung würden gesucht und untersucht. (Foto:afp)
Ein Krisenplan trat in Kraft, Kontaktpersonen der Ebola-Infizierung würden gesucht und untersucht. (Foto:afp) © AFP
Alle Ärzte in der betroffenen Region wurden aufgerufen, auf alle Signale wie hohes Fieber und Durchfall zu achten, ... (Foto:afp)
Alle Ärzte in der betroffenen Region wurden aufgerufen, auf alle Signale wie hohes Fieber und Durchfall zu achten, ... (Foto:afp) © AFP
... die häufig am Anfang einer Ebola-Erkrankung stehen. (Foto:afp)
... die häufig am Anfang einer Ebola-Erkrankung stehen. (Foto:afp) © AFP
Die Krankheit verläuft in den meisten Fällen tödlich. (Foto:afp)
Die Krankheit verläuft in den meisten Fällen tödlich. (Foto:afp) © AFP
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Ebola-Gebiete stehen weiter auf dem Flugplan 

"Es kann sein, dass eine Maschine, die wir für Monrovia eingesetzt haben, danach zum Beispiel nach Kinshasa oder in die USA fliegt", erklärt Wencke Lemmes, Sprecherin von Brussels Airlines. Dazwischen werde sie gründlich gereinigt.

Etwa 90 Prozent der Langstreckenflüge der belgischen Fluggesellschaft gehen nach Afrika. Monrovia, Freetown und Conakry, die im derzeitigen Ebola-Gebiet liegen, stehen weiter auf dem Flugplan. "Das Risiko liegt nie bei Null, aber wir fliegen die betroffenen Länder weiter an, solange unsere täglichen Evaluierungen es zulassen", so Lemmes.

Passagiere mit Ebola-Symptomen werden isoliert

Eine theoretische Gefährdung bestehe für einen anderen Passagier höchstens, wenn ein Infizierter direkt während des Fluges richtig krank werde, sagt Jelinek. "Aber selbst dann müsste er sich regelrecht in meinen Schoß erbrechen", erklärt der Tropenmediziner. Ebola wird nicht durch Tröpfcheninfektion übertragen, sondern durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten.

Air France hat nach eigenen Angaben strikte Maßnahmen vorgesehen, wenn ein verdächtiger Fluggast an Bord entdeckt wird. Ähnlich bei Brussels Airlines: Zeige ein Passagier während des Flugs Symptome, werde er isoliert und das Flugzeug unter Quarantäne gesetzt, sagt Lemmes. Ist eine Person schon beim Einchecken sichtlich krank, aber ohne erhöhte Temperatur, dürfe sie erst nach einer medizinischen Untersuchung mitfliegen. (dpa)