Madrid. In der spanischen Hauptstadt Madrid haben die Behörden den Ebola-Verdacht bei einer Patientin bestätigt. Die Frau ist Krankenschwester und hat in Spanien einen aus Afrika ausgeflogenen Ebola-Erkrankten gepflegt. Damit ist nun gewiss: Erstmals ist das Virus auch in Europa übertragen worden.
Erstmals seit dem Ausbruch der aktuellen Ebola-Epidemie hat sich ein Mensch innerhalb Europas mit dem gefährlichen Virus infiziert. Wie die spanische Gesundheitsministerin Ana Mato am Montagabend mitteilte, steckte sich eine Krankenschwester bei einem Ebola-Patienten in einem Madrider Krankenhaus an. Zwei Bluttests seien positiv ausgefallen. Wie die Frau sich infiziert habe, sei unklar, erklärte Mato. Der Gesundheitszustand von mehr als 30 Menschen werde überwacht.
Nach Angaben des Generaldirektors der medizinischen Erstversorgung der Region Madrid, Antonio Alemany, betrat die Frau zweimal das Krankenzimmer des Ebola-Patienten. Einmal zur Pflege, ein anderes Mal gleich nach dem Tod des spanischen Geistlichen Manuel García Viejo, der sich in Sierra Leona mit Ebola infiziert hatte und mit einem Flugzeug der spanischen Luftwaffe ausgeflogen worden war. Der 69-Jährige starb am 25. September in Madrid. Die Erkrankte wurde in der Nacht zum Dienstag in das Krankenhaus gebracht, in dem auch García Viejo behandelt wurde. Eine Ansteckung bei dem ebenfalls behandelten Missionar Miguel Pajares wurde ausgeschlossen.
Obama ruft andere Länder zu mehr Unterstützung auf
US-Präsident Barack Obama rief andere Länder zu mehr Unterstützung zur Eindämmung von Ebola auf. Ohne konkrete Staaten zu nennen, sagte Obama, andere Länder seien nicht aggressiv genug gegen das Virus vorgegangen.
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Um einen möglichen Ebola-Ausbruch in den USA zu verhindern, würden Fluggäste stärker kontrolliert, sagte Obama am Montag nach einem Treffen mit Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsrats. Wie genau diese Kontrollen ablaufen sollen, sagte er nicht. Die Gefahr eines umfassenden Ausbruchs der Epidemie in den USA sei aber "extrem gering". In den USA war vor rund einer Woche bei einem Mann aus Liberia Ebola diagnostiziert worden. Es war die erste Ebola-Diagnose außerhalb Afrikas seit Beginn der aktuellen Epidemie.
Als nunmehr fünfter Amerikaner, der sich in Westafrika mit Ebola infizierte und in die Heimat gebracht wurde, traf am Montag ein Kameramann des Senders NBC in Omaha (US-Staat Nebraska) ein. Der 33-Jährige wird in der Isolierstation des Nebraska Medical Center behandelt. Der Freiberufler war NBC zufolge für Dreharbeiten in der liberischen Hauptstadt Monrovia engagiert worden.
US-Patient mit experimentellem Medikament behandelt
Der Ebola-Patient in den USA wird ab sofort mit einem experimentellen Medikament behandelt. Der Mann bekomme das von der US-Firma Chimerix entwickelte Präparat "brincidofovir", das derzeit noch getestet werde, teilte das Texas Health Presbyterian Krankenhaus in Dallas am Montag mit. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte zuvor mitgeteilt, dass der Mann nicht wie andere Patienten in den USA zuvor mit dem experimentellen Medikament "ZMapp" behandelt werde, weil es aufgebraucht sei.
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Der Mann aus Liberia schwebt nach Angaben des Krankenhauses weiter in Lebensgefahr, sein Zustand sei aber stabil. Bei ihm war vor rund einer Woche Ebola diagnostiziert worden. Es handelt sich dabei um die erste Ebola-Diagnose außerhalb Afrikas seit Beginn der aktuellen Epidemie.
Eine weitere schlimme Nachricht kam aus Afrika: In Uganda ist das eng mit Ebola verwandte Marburg-Fieber ausgebrochen. Ein Klinikmitarbeiter in dem ostafrikanischen Land erlag dem Virus, mehrere haben sich möglicherweise infiziert. Insgesamt stünden 80 Menschen in Quarantäne unter Beobachtung, sagte die Direktorin des staatlichen Gesundheitsdienstes, Jane Aceng, der Nachrichtenagentur dpa in Kampala. Präsident Yoweri Museveni rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren.
In Uganda ist das Ebola-ähnliche Marburg-Fieber ausgebrochen
Bisherige Ausbrüche in Uganda konnten relativ rasch eingedämmt werden. Bei dem Marburg-Opfer handelte es sich um einen 30-jährigen Röntgenassistenten eines christlichen Missionskrankenhauses in der Hauptstadt Kampala. Er sei am 28. September gestorben, so die Behörden. Infektionen mit dem Virus sind zwar selten, verlaufen aber nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sehr oft tödlich. Das Virus verursacht starke Blutungen.
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In den drei am härtesten von Ebola betroffenen Ländern Liberia, Guinea und Sierra Leone fallen trotz verbesserter Hilfsmaßnahmen immer noch täglich Menschen Ebola zum Opfer. Wie die Organisation Ärzte ohne Grenzen am Montag mitteilte, steckte sich in Sierra Leone auch eine norwegische Mitarbeiterin an. Die Frau sollte zur Behandlung in das Osloer Universitätsklinikum geflogen werden. Insgesamt sind bei der WHO inzwischen mehr als 3400 Tote in den drei Ländern erfasst, mit über 2000 die weitaus meisten davon in Liberia.
In Berlin rief Liberias Botschafterin Ethel Davis die Deutschen zu mehr Spenden für den Kampf gegen die Epidemie auf. Die Lage in ihrem Land sei katastrophal. Vertreter mehrerer Hilfsorganisationen beklagten die aus ihrer Sicht geringe Spendenbereitschaft. (dpa)