Bochum. Engagiert, interessiert, profiliert: Der Leserbeirat der WAZ Bochum hat die Zeitung in den vergangenen zwei Jahre noch lesenswerter, noch lebensnäher gemacht. Zu Wochenbeginn wurden die Mitglieder in der Redaktion verabschiedet.

Parteiprogramme? Nichts für mich, glaubte Winfried Lanfers. Inzwischen weiß er, dass die Absichtserklärungen „gar nicht mal uninteressant sind“. Als Leserbeirat hat er der Kommunalpolitik ganz neue Seiten abgewonnen.

Die Interviewreihe zur Kommunalwahl im Frühjahr (mit vorherigem Studium der Parteiprogramme) war ein Höhepunkt im zweijährigen Wirken des WAZ-Leserbeirates. In dieser Woche wurden die Mitglieder verabschiedet. „Es waren zwei bereichernde Jahre“, sagte Jürgen Drebes und erntete beifälliges Kopfnicken in der Runde.

Interviews und Testessen

Der Redaktion mit Anregungen und Kritik zur Seite zu stehen, Sprachrohr unserer Leser zu sein, aktiv mitzuarbeiten, das Profil der Zeitung zu schärfen, sie noch lebensnäher und lesenswerter zu machen: Diese Aufgaben kommen seit über sechs Jahren den Leserbeiräten der WAZ zu. Diese Aufgaben hat das scheidende Gremium 2012 bis 2014 mit Bravour erfüllt.

Bei Interviewreihen mit Kommunalpolitikern sowie prominenten und profilierten Bochumer Köpfen bewiesen die zehn Mitglieder beachtliche journalistische Kompetenz. Bei Testessen auf dem Weihnachtsmarkt und bei Bochum Kulinarisch gab’s Lob, aber auch Negativbewertungen. Einige Vorschläge des Beirats wurden von der Redaktion gerne aufgegriffen: Die Bitte, mehr positive Nachrichten ins Blatt zu rücken, mündete in der Serie „Engel des Alltags“. Die Anregung, Schulanfänger zu fotografieren, wird derzeit mit den Klassenfotos der I-Männchen umgesetzt.

„Jeder Leserbeirat bringt die WAZ als starkes Stück Bochum weiter nach vorne“, bedankte sich Redaktionsleiter Thomas Schmitt bei den engagierten Partnern. „Ich habe ein anderes Bewusstsein für die Zeitung gewonnen“, gab Wolfgang von Lengerke den Dank zurück, nicht ohne anzumerken, dass er gern häufiger in die Pflicht genommen worden wäre: „Sie haben unser Potenzial nicht voll ausgeschöpft. Der Beirat kann mehr leisten, muss stärker gelenkt werden.“

Digitale Offensive gestartet

Nachholbedarf bei der digitalen Aufbereitung und Ergänzung journalistischer Arbeit erkennt Philipp Rentsch. Der Weg ist längst beschritten, die digitale Offensive in vollem Gang, versicherte Thomas Schmitt. So wird die WAZ Bochum noch in diesem Jahr Mitglied der Facebook-Gemeinde werden.

Ob Print oder Digital: Über die wichtigsten Inhalte herrscht bei den Beiräten Einigkeit. Die tägliche Bürgerseite, die Kommentare („gerne auch länger“) und die umfassende Stadtteil-Berichterstattung bewerten sie als Markenkerne der Bochumer Lokalausgabe.

Die Beiräte gehen. Wir machen weiter. Ganz nah dran an unseren Lesern.