Essen/Bochum.. Was alles geschieht in der Druckerei, wenn die meisten Menschen üblicherweise in ihren Betten träumen, erlebten WAZ-Leserbeiräte beim Besuch der WAZ-Druckerei in Essen. Bei einer Führung wurden alle Fragen rund um die Zeitungsherstellung beantwortet.
Wie lange dauert es, bis eine WAZ-Ausgabe gedruckt ist? Wie kommen Werbebeilagen in die Tageszeitung? Und was hat es mit den kleinen Löchern am Rand der Zeitung auf sich? Sie kennen die Antworten auf diese Fragen genau: Die 23 Teilnehmer, die am bei der Führung durch das Druckzentrum der WAZ in Essen dabei waren. Mitten unter ihnen WAZ-Leserbeiräte aus Bochum.
Der Blick hinter die Kulissen, geleitet von Druckhausführer Gerd Illmer, startet im Vertriebsbereich auf dem Hof. „Vorsicht einmal bitte“, warnt er, als einer der großen Lieferwagen an den Führungsteilnehmern vorbeirauscht. Weiter geht es in das Papierlager, die Plattenherstellung und den Versand.
Große Entdeckerlust
WAZ-Leserbeiratsmitglied Jürgen Drebes, der gleich mit der ganzen Familie angereist ist, freut sich vor allem über die Entdeckerlust seines Sohnes Béla. „Am besten finde ich den Arbeitsplatz der Drucker, weil man durch die Glaswand hier schon die fertigen Zeitungen sehen kann“, sagt der Neunjährige und weist mit dem Zeigefinger auf die ratternden Maschinen. Vor Aufregung sind seine Wangen ganz rot.
Doch auch die übrigen Teilnehmer der insgesamt 23-köpfigen Gruppe zeigen großes Interesse an dem Herzstück des Druckhauses. WAZ-Leserin Iren Balazs beugt sich über die Leitstände, an denen die Drucker die Farbkorrekturen vornehmen. Sie staunt: Nur vier Farben werden für den Druck benötigt. „Blau, Rot, Gelb und Schwarz werden in einzelnen Schritten auf das Papier aufgebracht. Das reicht aus, um alle gewünschten Farbtöne und Nuancen zu erzielen“, erklärt Gerd Illmer.
Woher die Löcher am Zeitungsrand stammen
Béla inspiziert derweil im Nebenraum die Druckwalzen. „Man kann genau sehen, wo die blaue und die rote Farbe herauskommt“, stellt der Schüler fest, dem die massigen Papierrollen im Kellerlager bis zur Schulter reichen. Zweieinhalb Stunden geht es treppauf und treppab durch das riesige Zentrum.
Am Ende angelangt, strahlt Leserbeiratsmitglied Wolfgang von Lengerke zufrieden, denn er hat an diesem Abend ein persönliches Rätsel gelöst: „Jetzt wissen wir, dass die Löcher im Zeitungsrand von der Nagelwalze stammen, die die Seiten trennt. Dazu hatten meine Frau und ich nämlich unterschiedliche Theorien“, sagt er. Die WAZ bietet die Führungen durch das Druckzentrum Essen regelmäßig an. Wer also selbst einmal miterleben möchte, wie seine Zeitung entsteht, sollte es sich von Gerd Illmer bei Gelegenheit zeigen lassen.