Bochum. „Die Leute sind empört und in großer Sorge“, sagte Betriebsratschef Dietmar Kupfer. Die zuletzt über Medien verbreitete „trügerische Nachricht“, das Bochumer Werk werde nicht schließen, sorgte für Irritationen. Sollte es keinen Anschlussauftrag für den Ford Fiesta geben, droht 2017 die Schließung.
Mit Händen zu greifen war am Samstag die Zukunftsangst bei den knapp 300 Mitarbeitern, die zu einer Betriebsversammlung des Automobilzulieferers Johnson Controls gekommen waren. „Die Leute sind empört und in großer Sorge“, sagte Betriebsratschef Dietmar Kupfer. Die zuletzt über Medien verbreitete „trügerische Nachricht“ (Kupfer) das Bochumer Werk werde nicht schließen, sorgte für Irritationen. Sollte es keinen Anschlussauftrag für den Ford Fiesta geben, „dann droht uns im April 2017 die Schließung“, so Kupfer.
Im Schnitt 18.000 Euro Abfindung
Aktuelles Thema ist das Aus für Opel-Bochum. 108 Mitarbeiter müssen deswegen gehen. Am Donnerstag dieser Woche (11.) gehen die Verhandlungen über einen Sozialplan weiter. „Viele Mitarbeiter sind beunruhigt, weil die geplante Höhe der Abfindung zu niedrig ist“, berichtete Kupfer. Gezahlt werden sollen 80 Prozent vom monatlichen Bruttolohn für jedes Jahr der Beschäftigung. Kupfer: „Im Schnitt werden die Leute 18.000 Euro erhalten.“ Für viele Beschäftigte dürfte sich zudem die Suche nach einem neuen Job schwierig gestalten. 60 bis 70 Prozent sind Kupfer zufolge Ungelernte, viele andere haben keine typischen Berufe aus der Metall- oder Elektroindustrie.
Auch Stimmen zur Gegenwehr wurden laut. Enttäuscht zeigten sich indes viele von der IG Metall. Kupfer: „Die Belegschaft fühlt sich von der Gewerkschaft allein gelassen.“