Bochum. . Der Opel-Zulieferer Johnson Controls hat angekündigt, bis zu 220 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, wenn am Jahresende die Autoproduktion in Bochum eingestellt wird. Vor einer Betriebsversammlung am Samstag protestierten verschiedene Parteien und Gruppen, um ihre Solidarität mit den Beschäftigten zu zeigen.

Zu Solidaritätskundgebungen kam es am Samstag vor einer Betriebsversammlung des Opel-Zulieferers Johnson Controls. Das Unternehmen, das Sitze für den Opel Zafira, aber auch für den Ford Fiesta, der in Köln produziert wird, herstellt, hatte einen Abbau von bis zu 220 Arbeitsplätzen angekündigt, wenn zum Jahresende das Opel-Werk in Bochum schließt.

Bei der Versammlung in einer Halle im Springorum-Gewerbepark kamen rund 300 der 660 Beschäftigten des Bochumer Standorts zusammen. Betriebsratsvorsitzender Dietmar Kupfer sagte nach der Betriebsversammlung: „Wir wollen gute Lösungen. Im Augenblick kämpfen wir für den Erhalt unserer Arbeitsplätze.“ Es sei auch nicht getan, allein über Abfindungen zu verhandeln. Er regte eine gemeinsame Aktion von allen Bochumer Betrieben, die von der Opel-Schließung betroffen sind, an. „Dies sollte von der IG Metall organisiert werden.“

Keine Perspektiven für die Jugend

Johnson Controls soll auf der Betriebsversammlung verschiedene Angebote zu Arbeitsplätzen an anderen deutschen Standorten des weltweit operierenden Mischkonzerns gemacht haben. Nach Betriebsratsangaben geht es dabei etwa um bis zu 90 Stellen im 350 Kilometer entfernten Werk in Saarlouis im Saarland. Es habe allerdings bislang nur wenige Interessenten gegeben. Für die Jugendorganisation der „Föderation demokratischer Arbeitervereine“ (Didif) sprach Sinan: „Gerade für die Jugend gibt es keinerlei Perspektiven mehr, wenn Opel und Johnson Controls gehen.“

Ralf D. Lange vom Vorstand der Linken in Bochum, die ebenfalls an der Solidaritätsversammlung teilnahmen, forderte: „Das Management soll sich jetzt um Ersatzarbeitsplätze kümmern.“ In der Halle hatte der Betriebsrat über einen Beamer ein großes Bild mit rauchenden Schloten des Bochumer Vereins an die Wand über dem Podium geworfen. „Industriestandort Bochum – Früher gab es Arbeit für Tausende“, stand dort trotzig. Für die IG Metall Bochum nahm der 2. Bevollmächtigte Volker Strehl an der zwei Stunden dauernden Belegschaftsversammlung teil. „Der Betriebsrat hat die Werksleitung aufgefordert, Einblick in die Verträge mit Opel nehmen zu können.“

Dietmar Kupfer sprach von einem Signal des Protestes, der von dieser sehr kämpferischen Betriebsversammlung ausgehen sollte.