Bochum. Nachdem die Gespräche über einen Interessenausgleich gescheitert sind, stehen beim Bochumer Automobilzulieferer Johnson Controls Verhandlungen über einen Sozialplan an. An diesem Samstag treffen die Beschäftigten sich zu einer Betriebsversammlung.

Negative Nachrichten gibt es beim Automobilzulieferer Johnson Controls. Er wird 2016 sein Werk in Wuppertal schließen. 320 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. Das dürfte bei der Betriebsversammlung des hiesigen Johnson-Controls-Standorts an diesem Samstag eines der diskutierten Themen sein.

„Die Schließung hat nichts mit dem Standort Bochum zu tun“, sagt ein Unternehmenssprecher. Im Interior-Werk Wuppertal werden Mittelkonsolen, Türverkleidungen oder Dachhimmel produziert, in Bochum seien es Sitze. Skeptisch ist die Bochumer Belegschaft trotzdem. „So wie bei uns hieß es auch in Wuppertal, man werde versuchen, Folgeaufträge zu bekommen“ sagt Betriebsratsvorsitzender Dietmar Kupfer. Geschehen sei nichts.

Ford derzeit noch zweites Standbein

Auch am hiesigen Standort mit 600 Beschäftigten ist die Lage prekär. Weil der Opel-Auftrag Ende 2014 ausläuft, sollen 220 Stellen von Johnson Controls wegfallen. Wie vielen Mitarbeitern gekündigt wird, ist Gegenstand von Verhandlungen. Nachdem die Einigungsstelle den Interessenausgleich für gescheitert erklärt hat, so Kupfer, werde nun über einen Sozialplan verhandelt. Dabei geht es um 108 Beschäftigte.

Dass über kurz oder lang der gesamte Standort gefährdet sein könnte, hat mit dem derzeit zweiten Standbein zu tun. Noch werden Sitze für den Ford Fiesta in Köln geliefert. Allerdings nur noch bis 2017. Was danach in Bochum produziert werden soll, ist ungewiss.