Bochum. Elina und Jannis ließen sich bei der Polizei ganz genau zeigen, was so los ist in einem Präsidium. Für die siebenjährige Elina steht ohnehin jetzt schon fest, dass sie später einmal in die Fußstapfen ihrer beiden Urogroßväter treten wird. Ein wenig konnten sich die beiden Kinder schon mal umschauen.

Für Elina (7) steht schon lange fest: Das, was Tante, Onkel und Opa nicht geschafft haben, soll für sie später kein Hindernis auf dem Weg zum Traumberuf sein: Der Eignungstest bei der Polizei. Denn die Siebenjährige hat ein klares Ziel vor Augen: Wenn sie einmal groß ist, möchte sie Kriminalpolizistin werden. „Ich möchte Verbrecher fangen, so wie meine beiden Uropas“, erklärt sie bei ihrem Besuch im Polizeipräsidium Bochum an der Uhlandstraße.

Gemeinsam mit dem achtjährigen Jannis durfte Elina einen Tag lang in ihren Traumberuf hineinschnuppern. Auch für Jannis steht schon lange fest: „Ich möchte Spezialpolizist werden und dann einen echten Polizeihubschrauber fliegen!“ Dass der Weg dorthin gar nicht mal so einfach ist, das lernten Elina und Jannis von Polizeihauptkommissar Thomas Kaster, der den beiden einen aufregenden und lehrreichen Tag auf der Polizeiwache bescherte -- sogar mit einem echten „Verbrecher“!

Blick in die Einsatzleitstelle

Selbstbewusst melden die beiden Nachwuchspolizisten sich morgens um zehn zum Dienst. Doch bevor es auf Streife geht, steht Theorie auf dem Lehrplan: „Wisst ihr, was ihr machen müsst, wenn ihr Polizist werden wollt“, fragt Kaster Elina und Jannis. „Wir müssen sportlich sein und schießen können“, kommt es wie aus der Pistole geschossen von Elina. „Ich kann ganz schnell rennen“, fügt sie überzeugt hinzu. „Ich kann Fingerabdrücke lesen“, erklärt Jannis. „Mit so `nem Pulver, was ich zu Hause habe“, ergänzt er. Dann erklärt der Polizeihauptkommissar den beiden Grundschülern die wichtigste Voraussetzung für ihren Traumberuf: „Bevor ihr Verbrecher fangen dürft, müsst ihr erstmal schön zur Schule gehen, das Abitur und das Sportabzeichen machen.“

„Dann könnt ihr zu mir kommen und müsst in einem dreitägigen Test zeigen, dass ihr rechnen und schreiben könnt, müsst euch Steckbriefe von Verbrechern merken, Reaktionstests bestehen, müsst gesund und kräftig sein und viele Fragen beantworten.“ Alles kein Problem, findet Elina. Nur dass sie „danach dann auch noch drei Jahre lang auf die Polizeischule gehen muss“, das findet die Sechsjährige ganz schön lange. Und auch Jannis ist ein klein bisschen enttäuscht, weil er nicht sofort den Polizeihubschrauber fliegen darf. Aber abgeschreckt sind die zwei dennoch nicht von ihrem Traumjob: „Ich kenne drei Diebstähle, die noch nicht aufgeklärt sind. Das will ich mal besser machen“, sagt Elina. „Und ich weiss, dass ich die 110 anrufen muss, wenn ich ein Verbrechen melden möchte“, erklärt Jannis.

In cooler Uniform durch die Stadt fahren

Dann zeigt Thomas Kaster den Kindern die Einsatzleitstelle, bei der all diese 110-Notrufe eingehen und wo die Streifenwagen im Dienst koordiniert werden, erklärt, wie aus der Pressestelle alle wichtigen Informationen zu Polizeieinsätzen an die Medien weitergegeben werden und stellt den beiden Nachwuchskommissaren ihre „zukünftigen Kollegen“ auf der Wache vor.

Dann dürfen Elina und Jannis auch endlich einen echten Polizeibulli von innen bestaunen. Und das Beste: Erst vor ein paar Stunden wurde damit sogar ein echter „Verbrecher“ transportiert. „Den haben wir heute morgen ins Gewahrsam gesperrt, weil er ziemlich böse war“, erklärt Kaster. Ehrfürchtig stehen Elina und Jannis vor der Gefängniszelle und kriegen einen gehörigen Schrecken, als von der anderen Seite lautstark gegen die Tür gehämmert wird. „Der will hier raus, denn wohl fühlt sich in so einer Zelle niemand“, sagt Kaster. Das wollen die beiden Kinder am eigenen Leib erfahren und lassen sich auch einmal einsperren. Das Fazit: Schön kühl war es in der Zelle, aber die Pritsche auf Dauer ziemlich ungemütlich. Deshalb wollen die zwei später auch lieber dafür sorgen, dass „so viele Verbrecher wie möglich hinter Gitter landen“, sagt Jannis. Und Elina freut sich schon heute darauf, wenn sie später die „coole blaue Uniform tragen und mit Blaulicht und Sirene durch die Stadt fahren darf“. Und Polizeihauptkommissar Thomas Kaster sagt zur Verabschiedung: „Also wenn ich euch beiden später mal hier sehe, dann würde ich mich ehrlich freuen!“