Bochum. 16 Jugendliche haben im August ihre Ausbildung zum Dachdecker begonnen. Begrüßt wurden sie von der Dachdecker-Innung beim „Tag der Ausbildung“. Der Bedarf an Dachdeckern ist groß, daher soll die Imagekampagne „Jump In Your Job“ den Beruf populärer machen. Der Beruf biete gute Aufstiegschancen.
„Ich bin sozusagen auf dem Dach groß geworden“, lacht Julian Eickhoff und spielt darauf an, dass für ihn gar kein andrer Ausbildungsberuf in Frage kommt, denn auch sein Vater ist Dachdecker. Der 18-Jährige hat Anfang August mit 15 weiteren Jugendlichen seine Ausbildung begonnen. Die Dachdecker-Innung Bochum begrüßte jetzt am „Tag der Ausbildung“ alle neuen Azubis.
Zum vierten Mal fand der „Tag der Ausbildung“ statt. „Unsere ‘Erstklässler’ bekommen eine Einführung. Sie erfahren etwas über die Ausbildung und können Fragen stellen“, erklärt Georg Bothur, stellvertretender Obermeister der Dachdecker-Innung Bochum. „Wir haben festgestellt, dass diese Veranstaltung, die auch für die Eltern wichtig ist, gut angenommen wird“, weiß er.
Das Handwerk müsse dringend eine Aufwertung erfahren, denn immer weniger Jugendliche beginnen dort eine Ausbildung. Das spüren auch die Dachdecker: „Wir kämpfen, um geeignete Azubis zu finden“, sagt Bothur: „Auch die Abbrecherquote ist sehr hoch. Wir machen uns große Sorgen um die Zukunft.“ Es herrsche Fachkräftemangel.
Imagekampagne „Jump In Your Job“
Um junge Leute für den Beruf zu begeistern, hat die Innung eine Imagekampagne gestartet. „Jump In Your Job“ heißt die Aktion, bei der junge Dachdecker für ihren Beruf Werbung machen. „Wir haben eine ‘mobile Werkstatt’, mit der wir an Gesamt-, Real- und Hauptschulen gehen“, erklärt Bothur. Die Buchung des Mobils ist kostenlos. Zwei Meister betreuen die Werkstatt und erfolgreich ist das Projekt auch: „Wir sind seit eineinhalb Jahren ausgebucht“, so der Dachdecker. In der mobilen Werkstatt können die Schüler kleinere Schieferarbeiten ausüben, löten und auch mal einen Schieferhammer und andere Dachdeckerwerkzeuge ausprobieren.
Dachdecker sei ein vielseitiger Beruf mit Aufstiegschancen. „Nach der Gesellenprüfung kann man beispielsweise auch bei der Feuerwehr arbeiten“, weiß Bothur. Die Dachdecker-Innung wird außerdem auf der Berufsbildungsmesse am 10. und 11. September im Ruhrcongress vertreten sein, um kräftig die Werbetrommel zu schlagen.
„Wenn ich mit der Ausbildung fertig bin, dann möchte ich als Geselle arbeiten und später meinen Meister machen“, weiß Julian Eickhoff jetzt schon.