Bochum-Weitmar. . Auf zwei der größten Bochumer Straßen verwirren seit Wochen offenbar zwecklose Schilder die Autofahrer. Sowohl an der Hattinger als auch an der Universitätsstraße weisen sie auf längst vergangene Ereignisse hin. Zumindest eines der Schilder wurde schlicht vergessen.

Vergessen oder vorwarnend? In großen schwarzen Buchstaben prangt auf weißem Grund „Vollsperrung Brücke ,Am Kuhlenkamp’“. Nanu?! Seit Wochen rollen die Auto schon wieder über das Tragwerk, das jetzt den Springorum-Radweg überbrückt.

Die ehemalige Brücke Am Kuhlenkamp war vor fast 125 Jahren errichtet worden und schon damals ein Sorgenkind. Als das marode Bauwerk vor zwei Jahren für den Schwerlastverkehr gesperrt wurde, war klar, dass sich bald etwas tun musste. Im März dann wurde die Brücke dicht gemacht, abgerissen und der Leerraum mit Beton verfüllt. Lediglich eine Röhre blieb frei, durch die jetzt der Springorum-Radweg führt. Rund drei Monate dauerten die Bauarbeiten.

„Die Franziskusstraße wird erneuert. Es stehen unter anderem Kanalbauarbeiten an“

„Seit Mitte Juni ist die Brücke wieder freigegeben“, bestätigt auch Thomas Fründ vom Tiefbauamt der Stadt. Warum also warnt das Straßenschild an der Hattinger Straße noch immer vor der Brückensperrung? „Ich denke, das Schild wurde von der zuständigen Firma vergessen“, sagt Fründ. Das Erstaunliche aber: „Eigentlich kann es da jetzt auch stehen bleiben“, sagt Fründ, denn die Brücke muss schon wieder gesperrt werden.

„Die Franziskusstraße wird erneuert. Es stehen unter anderem Kanalbauarbeiten an“, erklärt er. Das betreffe den Abschnitt zwischen der Brücke und der Wasserstraße. „Leider war es nicht möglich, die Bauarbeiten parallel zur Brückensanierung durchzuführen“, sagt Fründ. Obwohl das die erneute Brückensperrung hätte verhindern können.

So wird der Übergang Am Kuhlenkamp ab Anfang September erneut für drei Monate nicht befahrbar sein. Fründ rechnet mit einer Fertigstellung der Bauarbeiten im Dezember.

Ein zweites mutmaßlich vergessenes Schild findet sich auf der Universitätsstraße in Höhe der Auffahrt zur A 43 – also direkt an einer der wichtigsten Verbindungen zwischen Langendreer und der Innenstadt. Hier weist ein Verkehrszeichen seit rund vier Monaten auf eine Öl-Spur hin, dahinter befindet sich ein abgesperrter Bereich.

Weiteres Schild vergessen?

Braucht die Stadt tatsächlich mehr als ein Vierteljahr, um eine Öl-Spur zu beseitigen? Oder hat auch hier eine Firma vergessen aufzuräumen? „Vergessen wurde das Schild nicht“, sagt Thomas Fründ und erklärt: „Leider handelt es sich hier um mehr als nur eine Öl-Spur.“ An besagter Stelle habe ein Lkw gebrannt. Die Flammen hätten den Asphalt stark beschädigt. „Das ist ziemlich bitter, weil dieser Abschnitt der Uni-Straße erst vor einigen Monaten erneuert worden ist. In den nächsten Wochen wird die Straßendecke rund vier Zentimeter abgefräst und mit Gussasphalt befüllt.“

Die Öl-Spur sei längt entfernt, aber die Fahrbahnreparatur nicht so schnell umsetzbar gewesen, so Fründ. „Wir müssen Preisanfragen machen, eine Firma beauftragen und so weiter. Das dauert leider seine Zeit. Das Schild muss also noch ein bisschen stehenbleiben.“