Bochum. „Studieren probieren“ ist eine fünfteilige Vorlesungsreihe „für alle“. Zum Auftakt spricht Pop-Akademie-Leiter Hans Nieswandt - und bringt dazu einen Plattenspieler mit. Es folgen Vorlesungen zur Hirnpsychologie, Geothermie, Bergbaubildung und zum Nachbergbau. Populär und unterhaltsam aufbereitet.

Vorlesungen müssen keine trockenen, monoton vorgetragenen akademisch-sachlichen Vorträge sein. Zumal, wenn sie öffentlich sind und ein Publikum haben, dass eben nicht nur aus Spezialisten besteht. Mit „Studieren probieren“, der „Offenen Ringvorlesung für alle“ beschreitet der Hochschulverband UniverCity einen neuen Weg. Fünf Vorlesungen, fünf Referenten bringen immer donnerstags ab 18.30 Uhr wissenschaftliche Themen spannend rüber. Es beginnt am 4. September Hans Nieswandt, der Künstlerische Leiter des Instituts für Populäre Musik. Er bringt einen Plattenspieler mit und erläutert: „Was ist Pop?“.

Noch vor der Eröffnung seines Folkwang-Instituts an der Prinz-Regent-Straße präsentiert sich der Kölner in der City. Die Vorlesungsreihe findet ihre Heimat im Blue Square an der Bongardstraße, der damit seinen Status als Anker, als quasi zentrale Spielstätte, von UniverCity in der Innenstadt weiter festigen soll. Er plant in seiner Veranstaltung eine Stunde lang einen Abriss von Popmusik zu geben, der von der Mondscheinsonate bis in die Gegenwart reicht, vom Klassikkomponisten bis zum DJ, vom entstehenden Pop-Markt bis hin zur durch ihn selbst ja explizit personalisierten Pop-Akademisierung. „Ich habe den Vortrag noch in Arbeit“, so Nieswandt, der sich auch vorgenommen hat, recht spontan auf das Publikum zu reagieren, das seiner Einführung beiwohnt. Doch er weiß genau: „So ein Thema lässt sich natürlich nicht in einer Stunde abhandeln“. Anschließend soll eine halbe Stunde der Diskussion offen stehen.

Themen mit aktuellen Bezug gesucht

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„Wir haben Themen gesucht, die einerseits einen aktuellen Bezug haben, andererseits auch einen zu den jeweiligen Hochschulen in der Stadt“, so Johanna Hüttner, die als UniverCity-Beauftragte die Reihe kuratiert hat. Dem Pop-Gelehrten folgt ein Wissenschafts-Star, der fast schon berühmt ist für seine unterhaltsame Wissensvermittlung: Nicht umsonst wurde Prof. Dr. Onur Güntürkün kürzlich mit dem Communicator-Preis ausgezeichnet. Er spricht am 11.September über „Die Evolution des Denkens“. Der Biopsychologe wird aus der neuesten Hirnforschung berichten, die Frage stellen: „Wie entsteht das Denken im Kopf?“. Diese Reihe wird hoffentlich das Denken in der Stadt anregen.