Bochum/Wattenscheid. Schwere Gewitter und Hagelschauer am späten Sonntagabend über ganz Bochum. Der Stadtteil Wattenscheid ist erneut besonders betroffen. Hitze belastet viele Menschen, Krankenhäuser warnen auch vor Wetterumschwung.

Wetter extrem - einmal mehr: So schön die Sommerzeit auch ist, die herrschende Hitze drückte am vergangenen Wochenende nicht nur das Thermometer nach oben, sondern auch die Belastbarkeit vieler Menschen nach unten.

So berichtet das Marien-Hospital Wattenscheid, dass einige Patienten temporär auf die Intensivstation verlegt wurden. In der Fachklinik für Altersmedizin werden vor allem Senioren betreut, bei denen Symptome wie Herzkreislaufbeschwerden schneller auftreten und zu einer Schwächung führen können. Chefärztin Dr. Barbara Zeller gibt jedoch Entwarnung: „Soweit ist alles gut gegangen.“ Keine signifikanten Auswirkungen verzeichnete hingegen das Bochumer Universitätsklinikum Bergmannsheil. Erst bei längeren Hitzeperioden mit einer Dauer von ca. vier bis fünf Tagen sei ein erhöhtes Aufkommen spürbar, heißt es.

Feuerwehr fährt 40 Einsätze

Auf Temperaturen von über 35°C folgten am Sonntagabend starke Gewitter, die sich im gesamten Stadtgebiet entluden. Wie schon bei Blitzsturm „Ela“ traf es vor allem den Bereich Wattenscheid besonders hart. Starkregen und Hagelschauer führten innerhalb weniger Minuten zu überschwemmten Straßen sowie Gärten und setzten mehrere Keller und Wohnungen unter Wasser.

40 Einsätze fuhr die Feuerwehr Bochum, unterstützt durch die Freiwilligen Wehren Günnigfeld, Heide, Wattenscheid-Mitte, Höntrop und Eppendorf. Dabei waren 48 Einsatzkräfte rund vier Stunden aktiv. Die übrigen Stadtteile blieben vom Unwetter größtenteils verschont.

Leser fotografieren Hagelkörner

Auch WAZ-Leser Jürgen Heihaus meldete vollgelaufene Gärten, Keller und dicke Hagelkörner im Bereich Weststraße (Wattenscheid-Leithe) und dokumentierte dies mit seiner Kamera. Obwohl zu erkennen ist, wie groß die Hagelkörner waren, sind bislang keine größeren Schäden durch diese bekannt. Laut Hinweisen musste auch das Gelände rund um einen Baumarkt in Wattenscheid-Mitte gesperrt werden. Die Geschäftsführung wollte sich auf Nachfrage hierzu jedoch vorerst nicht äußern.

Wasser staute sich auch unter Brücken

Körperliche Beeinträchtigungen durch extreme Wetterlagen treten laut MLK vermehrt ab dem späten Nachmittag auf.

Zu Problemen kam es zum Teil auch an einigen Brücken und Unterführungen. Dort staute sich das Wasser in den jeweiligen Senken und führte zu Verkehrsbehinderungen.

Der neuerliche Wetterumschwung bringt zwar etwas Abkühlung, kann sich jedoch ebenso negativ auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Das Martin-Luther-Krankenhaus (MLK) in Wattenscheid teilt mit, dass es verstärkt zu kardiologischen Beschwerden kommen kann. Eine kurze Behandlung sei in der Regel jedoch ausreichend, um die Symptome zu lindern. Schließlich möchte man sich ja auch den positiven Seiten des Sommers widmen können.