Bochum. Ein neuer Forschungsschwerpunkt der Hochschule Bochum findet Partner zum Thema Nachhaltigkeit. Geplant ist ein Raum wie ein Pavillon der Weltausstellung, in dem Themen interaktiv erfahrbar gemacht werden sollen. Zielgruppe der Installation sollen vor allem Schüler ab 16 Jahren und Studenten sein.
Einen Raum wie man ihn von Weltausstellungen und Expos kennt soll bald Bochum bekommen. Das ist das konkrete Ziel des ersten Projekts des Forschungsschwerpunkts „Nachhaltige Entwicklung“ der Hochschule Bochum. „Wir wollen einen physisch begehbaren Raum schaffen. Darin sollen sich komplexe weltweite Entwicklungen visualisieren und an eine breite Öffentlichkeit vermitteln lassen.“ sagt die Leiterin des Projekts Prof. Dr. Petra Schweizer-Ries.
Der nach einem Vorbild in der Schweiz mit einem Durchmesser von gut 40 Metern angedachte Raum soll bis 2016/2017 realisiert werden. Die aktuell begonnene Phase der Planung und Konzeption ist u.a. vom NRW-Ministerium (im Strukturprogramm für die Fachhochschulen 2014-2017) und auch der RWE-Stiftung finanziert, der Bau selber nicht. Doch die Auftaktveranstaltung, die aus symbolischen Gründen mitten in der Stadt, in der Zukunftsakademie in der Humboldtstraße stattfand, zeigte, dass viele prominente institutionelle Unterstützung gewonnen wurde. Darunter die Sternwarte, das Schauspielhaus, das C60-Collaboratorium und natürlich auch viele Lehrstühle der FH, etwa aus den Bereichen Informatik, Technikdidaktik, Geodäsie, BWL, Mechatronik und Elektrotechnik.
Gemeinsame Sprache gefunden
Wie Schweizer-Ries sagt, hätten die Partner bereits „eine gemeinsame Sprache gefunden, eine gute Basis und ein gutes Team“. Insgesamt seien es zehn Professuren und ebenso viele Stadt-Institutionen, die hier für das Thema Nachhaltigkeit kooperieren. Wie Sven Sappelt vom C60 hoffte, sei das Projekt ja durchaus auch kompatibel zum aktuellen und allgegenwärtigen NRW-Klima-Expo-Schwerpunkt.
Themen, die im Bochumer Erlebnisraum spielerisch (neudeutsch, also quasi englisch: „Gamification“) und interaktiv erfahrbar gemacht werden sollen, sind etwa das Bevölkerungswachstum im Verlaufe dieses Jahrhunderts und seine Szenarien, Verstädterung und Ressourcen – sowie Energie-Verbrauch oder die Klimaerwärmung. Zielgruppe der Installation sollen vor allem Schüler ab 16 Jahren und Studenten sein, denen das Thema etwa mit interaktiven Medien, Software-Tools und Applikationen nahegebracht werden soll.
Sehr positiv über den neuen Impuls äußerte sich etwa Thilo Elsner von der Sternwarte: „Das Thema Nachhaltigkeit steht schon lange relativ erfolglos auf der Agenda, jetzt passiert endlich etwas“. Wo - und ob -denn bald ein schicker, von Buckminster Fuller inspirierte Pavillon entstehen wird, das bleibt natürlich noch abzuwarten.